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VISIONS Premiere: Rope (Ex-Goodtime Boys) streamen Debütalbum "Manteision Bodolaeth"

VISIONS Premiere: Rope (Ex-Goodtime Boys) streamen Debütalbum „Manteision Bodolaeth“
Für die Bezeichnung Allstar-Group reicht es bei Rope nicht wirklich, auch wenn die Quasi-Vorgängerband Goodtime Boys bis zu ihrer Auflösung einen gewissen Status in der Posthardcore-Szene genossen hatte. Rein qualitativ sind die Waliser allerdings schon nahe dran. Wir haben den Stream ihres Debütalbums exklusiv für euch.

2015 hatten die ewigen geheimen Szenehelden Goodtime Boys ihre Auflösung bekanntgegeben, neue Bands ließen allerdings nicht lange auf sich warten. Schlagen Terrible Love noch in eine ähnliche Kerbe wie ihr Vorgänger, gehen es Rope, bei denen die Ex-Goodtime-Boys-Mitglieder Leigh McAndrews und Kai Woolen-Lewis spielen, auf ihrer ersten Platte „Manteision Bodolaeth“ etwas anders an und beleuchten dunklere Ecken des weiten Felds Posthardcore.

Die Tracks auf ihrem Debüt, dessen walisischer Titel übersetzt so viel wie „Die Vorteile der Existenz“ lautet, walzen unterfüttert von hypnotischen Midtempo-Gitarren nach vorn, während Woolen-Lewis zwischen heiserem, sich ab und an überschlagenden Sprechgesang und angekratzten Punk-Melodien hin und her wechselt. Das Ergebnis ist eine experimentelle Mischung, die an die düster-nihilistische Ästhetik von Self Defense Family und ähnlich gelagerte Posthardcore-Grenzgänger erinnert.

„Manteision Bodolaeth“ erscheint am 11. März via Flood Records / Truthseeker. Die Hintergründe zu den sechs Tracks der Platte, die ihr bei uns vier Tage vor Release hören könnt, erläutert euch Woolen-Lewis weiter unten in einem exklusiven Track-by-Track-Kommentar.

Album-Stream: Rope – „Manteision Bodolaeth“

Track-by-Track: Sänger Kai Woolen-Lewis über „Manteision Bodolaeth“

„Ohrwurm“

Vermutlich mein Lieblingslied auf der Platte – etwas ironisch „Ohrwurm“ genannt da es zunächst ziemlich poppig und leicht klingt, die Struktur aber schnell abschweift. Grob gesprochen behandeln die Texte die engstirnigen „Was kümmern mich die Anderen?“-Stimmungen die der Flüchtlingskrise in Europa gegenüber aufgebracht werden.

„Peut-Être“

Das letzte Lied, das wir für die Platte geschrieben haben. Ein ganz einfaches Lied, es ist richtig schnell entstanden. Textlich spielt es auf den Konflikt zwischen dem was wir wollen und dem, was wir realistisch haben können an.

„The Perks Of Being“

Als wir „The Perks Of Being“ aufgenommen haben, gab es zunächst keinen Gesang. Aber ich hatte einige Wörter, die die Auswirkungen von Religion und ihrer Werte auf der Menschheit und auch ihre Verbindung zum Thema Borniertheit ausloteten – ich habe es ausprobiert und es hat zusammengepasst. Das Rugby-Sample am Ende und Joshs Drum’n’Bass-Schlagzeug sind für mich der Höhepunkt des Albums.

„Ignatius“

Ich weiß, dass die Songtexte auf den ersten Blick düster und deprimierend anmuten, und sie zeigen ein überwiegend hoffnungloses Bild. Ein Großteil kann jedoch satirisch betrachtet werden: Im Buch „Die Verschwörung der Idioten“ von John Kennedy Toole schreibt Hauptcharakter Ignatius J. Reilly eine literarische Verdammung des modernen Lebens, während seine Mutter ihm Donuts und Cola bringt. Das hat etwas tiefgründig Sarkastisches. Den Gitarrenpart habe ich tatsächlich für die Goodtime-Boys-Platte „Rain“ geschrieben, aber als ich die Band verlassen habe kam die Idee mit mir. Lustig, wie alles sich fügen kann.

„Crisis On Infinite Earth“

Das erste Rope-Lied überhaupt. Vollgepackt mit Anspielungen auf Grant Morrisons „Flex Mentallo“. In unserer Heimat Südwales sind wegen der Auflösung der Industrie, insbesondere der Steinkohleindustrie, Arbeitslosigkeit und Nutzlosigkeit große Probleme für junge Leute. Jugendliche, die ehemals Erfüllung und Zweckmäßigkeit in Arbeit fanden, stehen jetzt ohne Optionen da und leiden unter lähmender Langeweile und selbstzerstörerischem Verhalten.

„Brian Lung“

Auch dieser Song ist zunächst instrumental entstanden als wir ins Studio gegangen sind. Ich habe dann für den Track Sprachgesang ausprobiert und es stellte sich heraus, dass es ziemlich gut klingt. Ein Lied darüber wie Politik und Ideologie die zweite Geige spielen wenn man älter wird, auch mit einem coolen Sample von Fritz Langs „M: Eine Stadt sucht ihren Mörder“.