2004 ohne VISIONS Westend Festival

Obwohl der Event aufgrund der zufriedenen Besucher und Künstler ein voller Erfolg war, entstand uns und der Stadt Dortmund, die für die Veranstaltungen unseres Kooperationspartners Freizeit Zentrum West bürgt, durch das Open Air ein finanzieller Verlust in sechsstelliger Höhe.

Natürlich ist uns die Höhe des Verlustes seit langer Zeit bekannt. Wegen der guten Resonsanz auf das Westend waren wir jedoch willig, das Festival erneut stattfinden zu lassen und zugleich auf drei Tage auszuweiten, weil der zwangsläufig höhere Eintrittspreis und der vermehrte Getränke/Food-Umsatz womöglich das Geld in die Kassen gespült hätte, welches für die Veranstaltung von Nöten gewesen wäre. Außerdem waren wir davon überzeugt, beim zweiten Anlauf die 5.000er Grenze zu knacken – um ehrlich zu sein: wir sind es eigentlich immer noch.

In den letzten Wochen folgten jedoch eine Reihe an „Variablen“, die immer noch nicht aus der Welt geräumt sind und die die Planungen für das Westend 2004 schwer, wenn nicht gar unmöglich machten. Äußerungen der Stadt Dortmund in die Richtung, dass man nicht bereit wäre, nochmal einen so hohen Betrag in die Veranstaltung zu stecken (die entstandenen Kosten des Vorjahres wurden zwischen dem FZW – also der Stadt Dortmund – und uns geteilt), bereiteten uns Bauchschmerzen – was passiert zum Beispiel, wenn der Verlust ggfls. höher wäre als im Vorjahr? Hinzu kommen Punkte, die das Venue nebst Anwohner betreffen. Unter anderem stand hier zur Diskussion, wie man mit der Lautstärke verfährt. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise gewesen, dass das Umweltamt uns vorgeschrieben hätte, die Lautstärke noch weiter herunterzufahren als im Vorjahr. Das wäre für die Besucher in keinem Fall zumutbar gewesen, erst recht nicht, wenn anstatt 5.000 Leute vielleicht 7.500 vor der Bühne stehen. Oder was ist mit der Camping-Situation, die sich durch eine Mehr an Zuschauern bestimmt verschärfen würde? Eine ganze Reihe weiterer logistischer Fragen stehen weiterhin im Raum – und das nur sechs Monate vor der Veranstaltung – weswegen wir mit den Verantwortlichen des FZW Konsens erzielten, dass eine Planung der Veranstaltung unter diesen Umständen fahrlässig wäre. Die üblichen Risiken und Probleme, die eine Freiluftveranstaltung so mit sich bringt, mussten für die Entscheidung schon gar nicht mehr berücksichtigt werden.

Ihr könnt uns glauben, dass es uns als auch dem FZW sehr Leid tut, dass das Westend 2004 nicht über die Bühne gehen kann. Nach der Aufbauarbeit im Vorjahr hätten es alle Beteiligten verdient, in diesem Jahr einen Erfolg zu landen. Vielleicht wird sich aber in 2005 die Möglichkeit ergeben, das Festival erneut anzugehen und seriös durchzuplanen.

Überdies ist es so, dass wir uns über zu wenig Arbeit nicht beklagen können, weswegen wir uns in diesem Jahr voll und ganz auf VISIONS, Galore und die monatlichen VISIONS-Parties konzentrieren werden. Es kann zudem gut sein, dass wir im November ein großes Hallen-Festival in NRW veranstalten werden – hierüber werden wir euch auf dem Laufenden halten. So oder so hoffen wir auf euer Verständnis für unsere Entscheidung, das VISIONS Westend in diesem Jahr nicht durchzuführen.