Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie und der deutschen Phonoakademie, die die Echo-Verleihung veranstaltet, begründet die Entscheidung als präventive Maßnahme: „Um zu verhindern, dass der Echo zum Schauplatz einer öffentlichen Debatte um das Thema der politischen Gesinnung wird, hat sich der Vorstand nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band Frei.Wild von der Liste der Nominierten zu nehmen“, heißt es in einem Statement.
Zunächst hatten die Echo-Verleiher von diesem Eingriff absehen wollen und auf die Regularien ihres Preises verwiesen. Diese sehen vor, dass die zwischen Februar 2012 und Februar 2013 kommerziell erfolgreichsten Bands und Künstler für den Award nominiert werden. Nun sorgte man sich laut Drücke darum, dass die Frei.Wild-Debatte „den gesamten Echo und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschatten“ könnte.
Frei.Wild waren gemeinsam mit den Ärzten, Unheilig, Mia. und Kraftklub für den Echo in der Kategorie „Rock/Alternativ national“ nominiert worden. Letztere beide Bands hatten daraufhin verkündet, auf ihre Nominierungen verzichten zu wollen. Auch die Ärzte und die mehrfach nominierten Toten Hosen hatten sich in Statements kritisch über die Nominierung von Frei.Wild geäußert.