Am vergangenen Dienstag hätte Morrissey eigentlich bei „Jimmy Kimmel Live“ auftreten sollen. Doch der britische Sänger machte in einem öffentlichen Statement klar, dass er aus moralischen Gründen nicht bei Jimmy Kimmel auftreten werde, wenn dieser seine Gäste – die Hauptdarsteller der Realityshow „Duck Dynasty“, in der Produkte zur Entenjagd beworben werden – nicht ausladen würde. Kimmel entschied sich daraufhin gegen das Erscheinen des Sängers und ließ stattdessen die Band Churchill auftreten.
Doch damit nicht genug: Am Dienstagabend ließ der Moderator keine Möglichkeit aus, Morrissey zu verspotten. So sagte er zu Anfang der Sendung scherzhaft, er habe den Sänger ausgeladen, weil die „Duck Dynasty“-Darsteller Waffen haben. Außerdem würde Morrissey „immer noch Wege finden, uns zu deprimieren“. Im Anschluss daran zeigte Kimmel einen Fake-Ausschnitt aus „Duck Dynasty“, in dem die Jagd-Familie statt Enten Brokkoli und Karotten jagt, und diese am Ende als „Yuppie-Nahrung“ bezeichnet.
Morrissey reagierte auf die Sticheleien des Moderators mit einem weiteren Statement: „Ich war enttäuscht von der Jimmy Kimmel Show, in der unser lächelnder Gastgeber es fertig brachte, Depressionen ins Lächerliche zu ziehen (70 Prozent der Amerikaner haben laut des National Institute Of Mental Health Erfahrungen mit Depressionen gemacht). Dann nahm er sich die Zeit, sich über gesunde Ernährung lustig zu machen (das seuchenartige Maß an Fettleibigkeit in den Vereinigten Staaten verursacht jährlich 147 Milliarden Dollar Medizin-Kosten) und zog die Auffassung ins Lächerliche, dass Tiere ein Recht auf ein eigenes Leben haben. Weiterhin fand er die Zeit, Waffenbesitz scherzhaft zu fördern – außerordentlich lustig für die Eltern der Sandy Hook, kein Zweifel. Keines der obigen Themen ist natürlich so wichtig wie Jimmy Kimmel selbst, der endlich gezeigt hat, dass seine Sendung ein überwältigendes Maß an Bedeutung verloren hat. Schaltet ein und belebt den intellektuellen Nebel der 50er wieder.“