Wer dem gestrigen Konzert von Biffy Clyro im Berliner Ramones Museum beiwohnen wollte, hatte mit Sicherheit einen anstrengenden Nachmittag. An sechs verschiedenen Orten waren zwei Handvoll Tickets für die exklusive Akustik-Show hinterlegt, die im Stundentakt via Twitter und Facebook bekannt gegeben wurden und den Fans somit einiges an Laufleistung abverlangten.
Wer nach erfolgreich absolvierter Schnitzeljagd schließlich eines der begehrten schwarzen Bändchen umgeschnallt bekam, den erwartete ein intimer Abend in kürzester Distanz zu den drei Schotten, die leise, bedacht und – Achtung – mit bekleidetem Oberkörper ihre Songs anstimmten, darunter Hymnen wie „Many Of Horror“ oder natürlich die Stücke ihres neuen Albums „Opposites“, das morgen veröffentlicht wird. Rund 150 Besucher wurden Zeuge davon, dass Lieder wie „Black Chandelier“ oder der „Opposites“-Titeltrack im Akustikgewand nicht nur wunderbar funktionieren, sondern eine ähnlich ergreifende Stimmung erzeugen wie das laute Original. Nach sieben Songs und einer Spielzeit von rund 40 Minuten war das Spektakel schon wieder vorbei, und Biffy Clyro entflohen flugs hinaus in die Nacht, um sich auf die nächste Etappe ihres unendlichen Promotrips durch die Metropolen der Welt vorzubereiten. So nahe wie heute kommt man ihnen dabei womöglich nie wieder.
