Denn die restlichen vier Gallows erfuhren vom Ausstieg ihres Sängers per E-Mail. Beabsichtigt war das so aber nicht. Er konnte die anderen schlicht und ergreifend nicht telefonisch erreichen, um ihnen die Nachricht persönlich zu überbringen, so Carter. Im Interview mit dem britischen Kerrang!-Magazin spricht der Sänger aber auch über die Beweggründe für seinen Ausstieg: ‚Ich war schon ziemlich lange nicht mehr glücklich. Die Schwierigkeiten, die wir dabei hatten, neue Musik zu schreiben, machten dann überdeutlich, dass es so nicht mehr funktioniert – schon gar nicht mit mir als Sänger.‘
Seine Bandkollegen waren verständlicherweise wenig begeistert. Gallows-Gitarrist Stephen Carter sagte: ‚Ich bin ziemlich mitgenommen davon, dass mein Bruder nicht länger ein Teil von Gallows sein will. Aber wenn das passieren musste, damit es für uns alle irgendwie positiv weitergeht, dann ist es das Beste, denke ich.‘ Auch sein Bruder versucht dem Ganzen ein positives Fazit abzugewinnen: ‚Die letzten sechs Jahre waren die besten meines Lebens. Aber ich gehe, weil ich das Richtige für die Band tun will. Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt.‘
Alle, die sich die Live-Wucht von Gallows noch mal vor Augen führen wollen, empfehlen wir den Film ‚Lives Of The Artists‘. Dafür ließen sich Gallows von einem Filmteam auf Tour begleiten. Herausgekommen ist dabei ein unglaublich intensives Portrait, das der Band so nahe kommt, dass es fast schon schmerzt. Wenn man sieht, wie unglaublich kräftezehrend ihre Show ist, versteht man Carters Entscheidung vielleicht ein wenig besser. Weniger traurig ist sie deshalb noch lange nicht.