Da möchte man mit dabei sein, wenn (Ex-Hole-, Ex-Smashing-Pumpkins-)Bassistin Melissa auf der Maur und Regisseurin Jennifer Lynch (‚Boxing Helena‘, ‚Unter Kontrolle‘) im nächtlichen Montréal um die Häuser ziehen.
Die zum Niederknien sympathische Miss auf der Maur ist Gastgeberin in ihrer Heimatstadt und hat für die immer anders unterhaltsame, Grimme-Preis-geehrte, aber viel zu spät ausgestrahlte Serie ‚Durch die Nacht mit‘ die nicht minder sympathische Jennifer Lynch zu einer kleinen Odyssee eingeladen. Die beiden Frauen kannten sich zuvor nicht und tauschen zwischen Bagelshop, Bar und Frauenklo ohne Umschweife Tiefgründiges aus ihren Leben aus.
Regisseur Hasko Baumann und sein Team sind dabei ganz nah dran – und doch so unauffällig, dass sich auf der Maur und Lynch öffnen wie es sonst nur Tom Cruise in Oprah Winfreys Talkshow wagt. Eben nur nicht so berechnend und idiotisch aufgekratzt. Wie süß auf der Maur quiekt, wenn Lynch erwähnt, dass sie mal was mit Brian Baker von Dag Nasty, Minor Threat und Bad Religion hatte. Und dann vom Leben mit ihrem Vater David erzählt.
Auch um Melissas Vater geht es. Nach Nick auf der Maur, einem beliebten Journalisten und Lokal-Politiker, ist in Montréal sogar eine Straße benannt – oder besser: eine Gasse, in der hinter Mülltonnen gepinkelt wird.
Die muntere Reise durch diese Halloween-Nacht wird morgen um 0.20 Uhr auf Arte ausgestrahlt. Wem das zu spät ist – vielleicht, weil ihm die durchgemachte Oscar-Nacht noch im Nacken sitzt – der kann sich die Folge auch eine Woche lang in der Arte-Mediathek anschauen. Hier ein paar Clips zum Appetit bekommen.