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Euphorie oder Enttäuschung?

Euphorie oder Enttäuschung?
Was hält Nick Cave eigentlich von Johnny Cashs Version seines Songs „The Mercy Seat“? Und warum sind die meisten Leute „konfus“, wenn sie das kommende Album „No More Shall We Part“ erstmals hören? Im Interview mit VISIONS erlaubt Cave tiefe Einblicke…

„Die meisten Leute sind zuerst konfus, wenn sie die Platte hören. Viele haben mir gegenüber auch Enttäuschung ausgedrückt oder gefragt, was zum Teufel die Bad Seeds da tun“, äußert sich Nick Cave, der musikalische Kopf der Bad Seeds, über das neue Album „No More Shall We Part“. Cave versucht zu ergründen, warum die Leute zunächst etwas verwirrt auf das neue Album reagieren:

„Der Prozess dieser Platte war im Vergleich zu früheren Platten insofern völlig anders, als das, was der Hörer empfängt, exakt dem entspricht, was im Studio passierte.“ Auch was seine momentane Methode des Songwritings betrifft, dürfte er manche Leute überraschen: „Ich komme morgens um neun, setze mich an den Schreibtisch und gehe abends um sechs. Das mache ich fünf Tage in der Woche, und nichts kann daran rütteln. Mit Ausnahme von ‘Love Letter’, dem einzigen älteren Song, ist das ganze Album an diesem Schreibtisch entstanden. Ich habe immer aus dem selben Fenster geguckt. Das war eine sehr intensive Zeit, in der ich mich stark mit mir selbst auseinandersetzte. Die Songs reflektieren einen Sinn für Einsamkeit und Sicherheit in Arbeits- und Privatleben auf der einen und die Welt hinter dem Fenster auf der anderen Seite. Eine Welt, die ganz anders funktioniert als meine eigene. Die Platte spiegelt ein Gefühl der Traurigkeit über die Welt da draußen und Glück über die Welt hier drinnen wider.“ Begeistert äußert sich Cave über Johnny Cash. Der ´Man in Black´ hatte auf seinem letzten Album „The Mercy Seat“ gecovert:

„Als kleiner Junge auf dem Lande sah ich mit meinen Eltern Johnny Cashs TV-Show. Sie begann stets damit, dass er mit dem Rücken zur Kamera stand, sich dann herumschwang und sagte: ‘Hi, I’m Johnny Cash.’ Das fand ich als Kind unglaublich cool. Es war meine erste Wahrnehmung von diesem Mann. Seitdem liebe ich ihn. Auch während meiner Punk-Tage hatte ich eine starke Affinität zu Country und Blues. Johnny Cash verkörperte für mich das höchste Niveau der Country Music, wie John Lee Hooker für mich der beste Blues-Musiker war. Ich empfinde es als verdammte Ehre, wenn Johnny Cash 33 Jahre nach diesem ersten Kontakt eins meiner Lieder interpretiert. Hinzu kommt, dass seine Version auch noch wunderschön ist.“

Noch viel mehr Wissenswertes über Nick Cave in Visions Nr.97, erhältlich ab dem 20. März beim Zeitschriftenhändler eures Vertrauens…