Jeweils 30 Minuten bleibt jeder Band beim Spot Festival, um das Publikum für sich zu gewinnen. Es ist der Fluch eines Showcase Festivals, bei dem man es als Band zudem oft mit dem professionellen Desinteresse der Industrievertreter zu tun bekommt. Mud Grief versuchen mit fuzzigem Stoner Rock wie in “Mould” die Leute wachzurütteln. Das gelingt ihren Landleuten von Synvilla und ihrem eigenwilligen Psych Rock noch etwas besser, vielleicht auch weil ihr Sound elaborierter ist. Was das betrifft legen Styva Linan – ebenfalls aus Schweden – locker eine Schippe drauf, wobei bei ihnen der Grat zwischen Könnerschaft und Angeberei schmal ist.
Die harte Seite Dänemarks repräsentieren Koya und Eyes. Koya vermengen ihren Post-Hardcore mit viel Atmosphäre und brachialem Groove, während die Sludge-Noise-Metaller von Eyes auf der Bühne und live ein düster grollendes Monster sind – angestachelt vom wie am Spieß schreienden Frontmann Victor Kaas. Auch Foon und Danefae sind eher auf der dunklen Seite zuhause. Während Foon eher innovationsfreien Alternative Metal mit Metalcore-Einfluss machen, verbindet sich im Sound von Danefae klassische dänische Folklore mit Tool-artiger Polyrhythmik – eine ebenso spannende wie ungewöhnliche Paarung, wenn man ein Herz für elegischen Gesang hat.
Kein Unbekannter ist Elias Rønnenfelt. Der Sänger von Iceage ist gerade solo unterwegs und stellt in Aarhus sein Soloalbum “Heavy Glory” vor. Auch Bænch haben das Zeug, über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden. Ihr Post-Punk passt perfekt in die Zeit, das gilt auch für den shoegazigen Dreampop von Shinyhunt. Schwerer dürften es Sorthandsk haben, denn ihr politisch motivierter Crossover ist komplett auf Dänisch, was das tiefere Verständnis für ihre Texte schwierig macht. Aber die Attitüde stimmt. Das gilt auch für Dork. Die Singer/Songwriterin hat das Zeug dazu, dass Dänemark für sie und ihre bitteren Texte zu leichtfüßiger Musik bald zu klein sein könnten.