Zusammen mit Keyboarder Dizzy Reed, Gitarrist Buckethead, Ex-Replacements-Bassist Tommy Stinson und Ex-Nine Inch Nails-Gitarrist Robin Finck gab Axl Rose die alten Guns N Roses-Hits Welcome to the Jungle und Paradise City sowie eine Ballade vom seit Ewigkeiten angekündigten Comebackalbum Chinese Democracy zum Besten. Womit die Großschnauze der (nichtsdestotrotz gefeierten) Performance von Bruce Springsteen nach Meinung der meisten Anwesenden die Show stahl.
Eminem, das nicht weniger großmäulige Rap-Gegenstück zu Herrn Rose, wirkte im Vergleich zu den alten Rockern etwas müde. Der sechsfach Nominierte bekam vier Awards (darunter den Hauptpreis für Best Video of the Year), womit er sich nun insgesamt acht dieser Moonmen genannten Trophäen ins Regal stellen kann. Zum Dissen war er allerdings kaum aufgelegt, lediglich Moby, der für We Are All Made Of Stars auch eine Statue mitnehmen durfte, bekam eine verbale Breitseite ab: Keep booing, little girl, provozierte er den musizierenden Vegetarier vom Podium herab. I will hit a man with glasses.
Während Rotzgöre Pink und die junge Songwriterin Michelle Branch für große Dankesreden schon etwas zu betrunken waren, bedankte sich Michael Jackson überschwänglich für einen Preis, der ihm gar nicht verliehen wurde. Das Geburtstagskind bekam zu seinem 44. Wiegenfest eine Torte überreicht und wurde von Britney Spears als Artist of the Millennium angekündigt. Daraufhin dachte der senile Jacko, die Torte wäre sein Millennium-Award, und bedankte sich artig bei Gott und der Welt.
Unter den Künstlern, die sich über tatsächlich verliehene Ehrungen freuen durften, waren erstaunlicherweise gleich dreimal die White Stripes mit ihrem Clip zu Fell In Love With A Girl, und zwar in den Kategorien Best Special Effects, Best Editing und Breakthrough Video Award. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Linkin Park für In The End, No Doubt für Hey Baby, Chad Kroeger und Josey Scott für Hero sowie Coldplay für Trouble.
Dirk Siepe
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