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"Bob Marley: One Love" - Review zum Film über den Reggae-Star

Review zum Biopic

Bob Marley: One Love
„Bob Marley: One Love“ fokussiert sich auf die kurze Zeitspanne, in der das laut Time Magazine „beste Album des vergangenen Jahrhunderts“ entstand: „Exodus“.
Bob Marley: One Love Filmstill Paramount
Bob Marley (Kingsley Ben-Amir) in seinem Element (Foto: Paramount)
8 / 12
Es ist zu schade, dass die neue Oscar-Kategorie „Casting“ erst ab 2026 vergeben wird. Die Besetzungsliste für den von Brad Pitt coproduzierten Bob Marley-Film wäre ein heißer Kandidat. Allein schon wegen der wenigen Sekunden, in denen No-Maddz-Mitglied Evie Creary als Lee Perry erscheint. Oder Aston Barrett Jr. in der Rolle seines Vaters Familyman Barrett, der Bandleader und musikalischer Kopf der Wailers war und wenige Tage nach der Kingstoner Filmpremiere verstarb.

Beide zählen zu einer großen Schar historischer Schlüsselfiguren, die im Film zu Statisten werden und kaum oder gar nicht zu Wort kommen. So wie Peter Tosh und Bunny Wailer, die I-Threes Marcia Griffiths und Judy Mowatt, der spirituelle Mentor Mortimer Planno, Miss Universum Cindy Breakspeare und viele andere. Insider reiben sich daran in Medien und Foren, obwohl es bei Biopics gängige Praxis ist, Ereignisse der Dramaturgie „anzupassen“.

Marley hatte sich nach einem Anschlag auf ihn mit seiner Band nach London zurückgezogen und mit den Arbeiten am Album „Exodus“ begonnen. Die jamaikanischen Gangleader, die ihn für das „One Love Peace Concert“ zurückholen wollten, traf er nicht, wie der Film erzählt, zufällig in einem Londoner Park. Nein, er hat ihnen das Ticket für den Flug nach England bezahlt, um mit ihnen über das Projekt zu reden, bei dem er die verfeindeten Politiker der Insel auf die Bühne holen und zwingen wird, sich die Hand zu geben. Er hat auch nicht „Turn Your Lights Down Low“ für seine Frau Rita, sondern für Breakspeare, Mutter seines Sohnes Damian, geschrieben.

Dass die produzierenden Mitglieder der Marley-Familie kein großes Interesse daran hatten, den polyamourösen Lebensstil von Marley und dessen Kinder mit anderen Frauen auszuwalzen, ist nachvollziehbar. Es ist auch nicht das Thema des Films. Es geht vielmehr um die weltumspannende, militante Vision von „One Love“, für die Bob Marley sich nicht nur musikalisch neu erfand, sondern auch sein Leben aufs Spiel setzte. Und letztlich daran verstarb. Was der Film lediglich im Abspann thematisiert.

Die Geschichte wird wie eine autorisierte Biografie mit ebenfalls Oscar-reifem Zeitkolorit in Szene gesetzt. Unterlegt mit einem sensationellen Soundtrack. Von der Wahl des „Peaky Blinders“-Star Kingsley Ben-Admir für die Titelrolle und die aus „Captain Marvel“ und James Bonds „Keine Zeit zu sterben“ bekannte Lashana Lynch als Rita Marley ganz zu schweigen. „Bob Marley: One Love“ ist unterhaltsam, humorvoll, emotional und unbedingt sehenswert.

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