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Get Jealous: UK-Tourtagebuch Tag 3

Get Jealous - UK-Tourtagebuch

Tag 3 – Mit Reis zur Rettung
Mitte Februar waren Get Jealous auf ihrer ersten Tour durch das Vereinigte Königreich im Vorprogramm von Cherym unterwegs. Im dritten Teil des Tourtagebuchs berichtet Drummer Marek von undichten Wasserflaschen, rettendem Reis und düsteren Geheimnissen.
Get Jealous beim guten englischen Frühstück (Foto: Marie Poulain)

Manchester – mein persönliches Tourhighlight. Ich war vor drei Monaten zum ersten Mal dort und hatte eine knappe Woche Zeit, die Stadt kennen- und lieben zu lernen. Jetzt freue ich mich wie Bolle, so schnell wieder zurück zu sein. Bei der Abfahrt aus Leeds werde ich einmal komplett nass geregnet, obwohl ich nur das Auto vom 300 Meter entfernten Parkplatz holen muss – das mit dem schlechten Wetter ist also doch nicht ganz aus der Luft gegriffen. In Manchester angekommen, sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus. Beim Aussteigen fällt Marie auf, dass es im Auto während der Fahrt gar nicht so krass gezogen hat, wie sie dachte, sondern ihre halbe Wasserflasche auf ihren Oberschenkel ausgelaufen ist. Ich steuer zielgerichtet meinen Lieblings-Frühstücksladen an und bin froh, dass es noch genau einen Tisch gibt und meine Begeisterung für Laden und Bedienung geteilt wird (NQ Kitchen – sehr unscheinbar und darum absoluter Geheimtipp). Marie ist froh, dass es schön warm ist und der Rest freut sich über das zweite vorzügliche Frühstück dieser Reise.

Otto von Get Jealous beim Vintageshopping (Foto: Marie Poulain)
Otto von Get Jealous beim Vintageshopping (Foto: Marie Poulain)

Danach geht es direkt gegenüber ins von außen ebenfalls unscheinbare Afflecks, ein 4-stöckiges Labyrinth aus allerlei alternativen Shops und Second-Hand-Stores. Otto und ich zweifeln über eine Hose für mich und wollen Marikes Meinung konsultieren. Die scheint aber nicht zu den Umkleiden herüberkommen zu wollen, weshalb ich mich ganz selbstständig für den Kauf entscheiden muss. Als ich zu den anderen herübergehe, sind die grade mit Papierhandtüchern zugange. Auch Marikes Wasserflasche war ausgelaufen – vielleicht sollten die mal was an den Deckeln machen. Das Problem: Das Wasser steht regelrecht in der Tasche, in der jetzt unter anderem ihr Reisepass und die Airpods schwimmen. Nächster Halt ist deshalb ein Supermarkt, in dem wir zum einen Reis kaufen und zum anderen anfangen uns durch englischen Schokoladenkram zu probieren. Gleich zwei verschiedene, große Packungen. Was soll man machen, war schließlich im Angebot! Nachdem Ottos Trinkflasche geleert und mit einer Reis-Airpodmischung wieder befüllt ist, geht es schnurstracks zu einer Bude auf dem Marktplatz, deren unschlagbare Brownies ich nicht lang bewerben muss. Ab vier Stück gibts Rabatt – gekauft. Mit genügend Zucker für eine Woche und ein paar Stunden bis zum Get-in auf der Uhr, starten wir eine kleine Touri-Runde entlang der Viertel und Spots, die mir von einer Stadtführung in Erinnerung geblieben sind.

Get Jealous beim Versuch die Airpods zu retten (Foto: Marie Poulain)
Get Jealous beim Versuch die Airpods zu retten (Foto: Marie Poulain)

Los gehts im Gay-Village, dann Chinatown und schließlich die John Rylands Library – laut Marie Nummer-1-Touri-Tipp der Reise. Ich freue mich wie ein Kind, dass Dominique ein ähnliches Interesse wie ich an (not-so) Fun Facts hat und ich alle Storys erzählen kann, die ich noch zusammengereimt kriege. Kurzfassung meines Lieblingsfunfacts: Wir gehen an einem unscheinbaren Ort vorbei, der der Eingang zu einem riesigen, unterirdischen Bunker für Amtsträger:innen aus dem 2. Weltkrieg ist. Bis vor wenigen Jahren absolut geheim gehalten und nur von der staatlichen Telekom für Kabelinfrastruktur genutzt, erfuhr die Öffentlichkeit erst durch einen mysteriösen Stromausfall von der Existenz. Ein Obdachloser hatte einen Eingang gefunden, es sich an der Bar und der kompletten Verpflegungssausstattung gutgehen lassen und dann durch ein Feuer den besagten Blackout ausgelöst.

Drummer Marek in der John Rylands Library (Foto: Marie Poulain)
Drummer Marek in der John Rylands Library (Foto: Marie Poulain)

Auf dem Weg zurück zur Venue machen wir noch ein schnelles Fotoshooting vor der Kathedrale im mittelalterlichen Viertel und noch ein paar Stopps, um die Brownies zu verzehren.

Get-Jealous-Team-Review:
Marike: „Boah, lecker.“
Otto: „Mmmmhm.“
Marie: „Richtig gut!“
Ich: „Könnte mich reinlegen.“
Dominique: „Brownie.“

Vermutlich muss man dabei gewesen sein, aber Dominiques Kommentar kommt so simpel, direkt, ehrlich und höchst zufrieden, dass wir vor Lachen fast an der Schokolade ersticken.
Dementsprechend gut gelaunt kommen wir an der Location an – schon wieder sind wir die ersten, irgendwelche deutschen Klischees muss man ja erfüllen. Das „Gullivers“ ist schon wieder ein Volltreffer, perfekte Mischung aus ehrlichem, charmant heruntergekommenen und vollgestickertem Vibe mit einer ziemlich edlen Optik. Das Schicke fällt mir aber auch selbst erst so richtig auf, als ich später Fotos sehe. Am Abend ist es dann auch noch proppevoll. Weil vor uns schon die Bands Hyde Out und Sadaxe spielen, ist es bereits richtig warm, als wir auf die Bühne gehen. Während der Show ist das Publikum direkt voll am Start, wir haben auf der Bühne jede Menge Spaß, Otto crowdsurft wie üblich durch die Gegend und nach einer halben Stunde sind wir komplett fertig. Schöner können Support-Shows kaum sein. Als ich zehn Minuten später mein T-Shirt wechsle, dampfe ich buchstäblich. Cherym sind mal wieder fantastisch und bekommen hier auch endlich mal das Publikum, das sie verdient haben.

Get Jealous in Manchester (Foto: Marie Poulain)
Get Jealous in Manchester (Foto: Marie Poulain)

 

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