Frau Schomisch, die Frage nach der Musik vorweg: Wie sieht es mit ihrem persönlichen Geschmack aus?
Anita Schomisch: Ich höre alles von Rock über Pop bis Klassik. Ich bin nicht festgelegt, es kommt auf die Stimmung an. Ich liebe Musik, von daher kann ich mich auf vieles einlassen. Ich mag U2, die waren ja damals beim ersten Rock am Ring schon dabei. Ich habe die Toten Hosen dort gesehen, Chris De Burgh, Rage Against The Machine. Das Angebot am Ring ist breitgefächert, da findet man immer eine gute Band, auch solche, bei denen man denkt: Ach, noch nie gehört, die schau’ ich mir mal an.
Was ist das Besondere an diesem Festival vor der Haustür?
Allein die Tatsache, dass in dieser doch sehr ländlichen Gegend Tausende von Leuten drei Tage lang ihren Lebensmittelpunkt finden, alle gut miteinander auskommen und die Musik genießen, ist wirklich sehr besonders.
Und was ist die größte Herausforderung?
Den Strom der Gäste zu bewältigen, ist schon eine große Aufgabe. Die Menschenmassen, die sich durch den Ort bewegen, der Verkehr auf den umliegenden Bundes- und Landstraßen. Das ist eine echte Herausforderung, bis die Anreise gelaufen ist und jeder seinen Platz gefunden hat. Aber wenn das erste Konzert anfängt, wenn alles losgeht, dann ist das eine so fantastische Atmosphäre, die man auch als Anwohner genießt. Die Menschen, die hier leben, kennen es auch nicht anders. Man wächst mit Rock am Ring auf, das gehört alles ganz selbstverständlich dazu.
Welche Bedeutung hat das Festival für den Ort – touristisch, kommerziell, als Imageträger?
Eine sehr große, nicht nur für Nürburg selbst, wir sind ja eine ganz kleine Gemeinde mit 175 Einwohnern. Es gibt rund um den Nürburgring viele solche kleineren Orte, die von den Besuchern profitieren, Fremdenzimmer und Hotels sind in dieser Zeit komplett ausgebucht. Die Gastronomie ist gut besucht, Getränkehändler, Bäcker, Fleischer, Metzger, Einzelhandel, alle sind involviert. Überall ist zu spüren, was für eine große wirtschaftliche Anziehungskraft dieses Festival hat.
Ihr Wunsch für die Zukunft des Festivals?
Ich wünsche mir, dass Rock am Ring hier bei uns bleibt, dass das Ganze weiterhin so gut funktioniert. Wir sind wirklich sehr gern Gastgeber dieser Veranstaltung sind. Die Vorfreude auf den Moment, wenn die Musik erklingt, ist jedes Jahr riesig.
40 Jahre Rock am Ring
...und ewig rockt der Ring
Inhalt
- 40 Jahre Rock am Ring – 40 Momente aus 40 Jahren
- 40 Jahre RaR: Matt Schwarz im Interview – »Unsere Fans sind der Ring«
- 40 Jahre RaR: Thomas Rabsch im Interview – »Ein einziger Rauschzustand«
- 40 Jahre RaR: Ingo Donot im Interview – »Diese Magie lässt sich nicht verpflanzen«
- 40 Jahre RaR: Sascha Ebner im Interview – Mehr als nur Bier und Bratwurst
- 40 Jahre RaR: Anita Schomisch im Interview – »Die Vorfreude ist jedes Jahr riesig«