Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Mit Mclusky, Arcade Fire, Sleep Token, Behemoth, Mark Pritchard & Thom Yorke, The Kooks, Alien Boy, Black Map, King Hüsky und Preoccupations.
Freitag ist Plattentag
Album der Woche: Mclusky – “The World Is Still Here And So Are We”
Mclusky (Foto: Damien Sayell)
“The World Is Still Here And So Are We” stellen die geschwätzigsten Noiserocker der Welt nach 20 Jahren Abwesenheit fest. Mclusky setzen weniger auf Melodie und mehr auf Hysterie, Chaos und Kopfnuss. Sie sind mittendrin: Mit humanitärem Zynismus bearbeiten sie belauschte Gespräche in Alltagssituationen und sezieren sie mit dem Noise-Vorschlaghammer.
In früheren Tagen standen Arcade Fire für einen mitreißenden, überwältigenden Sound – jetzt eröffnet sphärisches Rauschen das Album, man fühlt sich verloren im Universum. Viele der Songtitel und -zeilen haben einen bitteren Beigeschmack, wenn man an die Vorwürfe denkt, die in der Vergangenheit gegen Win Butler laut wurden.
Der gute Ruf will verteidigt werden: Sleep Token knüpfen mit “Even In Arcadia” musikalisch an den Vorgänger an, ergänzen ihren Sound aber um noch mehr Trap-Beats und eine wiederkehrende Spieluhr und weichen thematisch auch mal von der Geschichte rund um die Gottheit Sleep auf persönliche Themen ab.
Behemoth veröffentlichten ihre direkteste wie simpelste Ketzerei: “The Shit Ov God” bietet im Vergleich eine reduzierte Geschmackspalette, als würden sie zu einer ursprünglichen Rohform zurückkehren wollen, die es nie gab. Um damit noch zu schocken, bieten die kruden Titel und Texte den nötigen Ausgleich.
Elektronik-Produzent Mark Pritchard und Radiohead-Frontmann Thom Yorke vereinen ihre Kräfte auf dem gemeinsamen Album “Tall Tales”. Aus ihrer jahrelangen Zusammenarbeit entsteht im Covid-Lockdown eine melancholische Klangreise mit düsteren Ambient-Texturen, komplexen Beatkonstruktionen und Yorkes unverkennbarer Stimme.
Mit ihrem siebten Studioalbum “Never/Know” versuchen The Kooks, zur unbeschwerten Energie ihres Debüts zurückzufinden. Indie-Gitarren, treibende Drums, luftige Melodien und neue Klangideen treffen auf Songwriting, das wieder spontaner wirkt. Auch wenn nicht alles organisch klingt, bleibt Luke Pritchards Gespür für Hooks stark.
Auf ihrem Album “You Wanna Fade?” klingen Alien Boy so verletzlich wie eh und je, aber zugleich mutiger im Sound. Zwischen Emo, Shoegaze und Pop sucht die Band aus Portland nach Halt im Wandel. Songs wie “Changes” verbinden Selbstzweifel mit klanglicher Wucht und liefern den perfekten Soundtrack für schlaflose Nächte.
Mit dem Album “Hex” beweisen Black Map, worin sie gut sind, und liefern Alternative-Sound mit Metal- und Post-Hardcore-Einflüssen. Trotz der soliden Leistungen von Bassist Ben Flanagan und Gitarrist Mark Engels bleibt das Album hinter den Erwartungen zurück und bietet zwar kraftvolle, aber wenig überraschende Songs.
Bei Vidar Landas Hauptband Kvelertak geht gerade vieles ins Ungewisse, weshalb der Gitarrist sich jetzt erstmal auf sein Solodebüt konzentriert hat. Als King Hüsky zeigt der Norweger sein Pop-affines Herz, wird persönlicher und zeigt verheißungsvolle Alternativen auf, bis es mit Kvelertak weitergeht.
Mit “Focus” bekam die überraschend zugängliche Leadsingle des neuen Preoccupations-Albums von Fans jede Menge Zuspruch. Überraschend zugänglich sind auch die restlichen sieben Songs auf “Ill At Ease”. Ansonsten bleibt bei den Kanadiern alles beim Alten: Düsterer, trostloser New Wave, umgarnt von Matt Flegels Grabesstimme.
Die Post-Punk-Durchstarter Maruja aus Manchester haben nach einer Reihe EPs nun ihr Debütalbum angekündigt. Im November ist die Band auch in Deutschland auf Tour.
Ozzy Osbourne hört nach dem letzten Black-Sabbath-Konzert nun offenbar wirklich ein für alle Mal auf. Das bestätigte er in einem neuen Interview. Seine Frau Sharon sprach über die Pläne für die gemeinsame Rente.