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Welcome to the machine

Welcome to the machine
Die Neuerfindung ist geglückt: Im Video zu „Machine Gun“ zeigen sich Portishead so unterkühlt wie nie zuvor und lassen in eisiges Blau getaucht die Maschinen sprechen. Wenigstens Beth Gibbons leidet wie eh und je. Trotzdem: Schockzustand.

Ohne Frage hatten sich Portishead viel vorgenommen für ihr erstes Album seit über zehn Jahren. Schon im Vorfeld hieß es, das neue Material unterscheide sich stark von dem, was die Band in den 90ern zu einem der authentischsten und wichtigsten Vertreter elektronischer Musik gemacht hat.

Und tatsächlich: „Machine Gun“, die erste Single aus dem am 25. April erscheinenden Album „Third“ dürfte alteingesessene TripHop-Hörgewohnheiten in der Luft zerreißen. Knochentrockene Schläge geben den Takt an, verfremdet durch unvorstellbar kalte Maschinen. Dazu eine Beth Gibbons, die mit ihrer zarten Stimme gegen das monotone Monstrum ansingt ohne sich durchsetzen zu können. Sind das die neuen Portishead? Sie klingen wie ein 100 Jahre nach seinem Tod aufgetauter Mensch, dessen Herzschlag plötzlich einen neuen Takt vorgibt. Ein Schock.

Das zugehörige Video tut sein übriges: Nur mit dem nötigsten versehen taucht es die Protagonisten in ein tiefes Blau und zeigt eine geisterhafte Performance vor schwarzer Kulisse. Augenzeuge wird man genau hier. Wenigstens am Ende brechen dann warme Synthie-Klänge in das Gerüst herein, als wollten sie Beth Gibbons trauerndem Gesang zur Seite stehen. Sie entlassen einen in der Hoffnung auf ein Album, das sich tatsächlich von vergangenen Taten emanzipieren kann und diese dennoch nicht gänzlich vergessen hat.

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