0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » Festivals »

Wegen drohendem Personalmangel: Konzertveranstalter schreiben Brandbrief

Wegen drohendem Personalmangel: Konzertveranstalter schreiben Brandbrief
In dem von Veranstaltern des Deichbrand Festivals sowie Rock Im Park verfassten Brief wird vor den dramatischen Folgen des pandemiebedingten Personalmangels in der Livebranche gewarnt. Unterschrieben haben zahlreiche Festivalorganisator:innen und Agenturen.
Pexels/pixabay.com

Nach fast zwei Jahren des eingeschränkten Veranstaltungsbetriebs geprägt von Verschiebungen und Absagen, schlägt nun der Verband Deutscher Event- & Sicherheitsdienstleister Alarm. In einem gemeinsamen Brief an Medien und Poltik, der über Facebook geteilt wurde, warnen die Verfasser vor einem „immer größer werdenen Berg an oft verlegten Konzertveranstaltungen […],der mit den verbliebenen Personalressourcen nicht mehr zu bewältigen sein wird“.

Da so viele kurzfristig beschäftigten Arbeitnehmer:innen bereits zu Beginn der Pandemie die Branche wechselten, soll die Lage mittlerweile sogar so dramatisch sein, dass selbst die Konzerte ausfallen könnten, die bereits längst ausverkauft sind. Für die Ticketrückerstattung müssen dann die Veranstalter:innen selbst aufkommen, da die staatlichen Ausfallversicherungen nur rund 90 Prozent übernehmen. „Diesen Verlust wird sich kein:e Veranstalter:in auf Dauer leisten können, da etwaige Rücklagen aufgebraucht sind“, so die Verfasser Dr. Berend Koll vom Deichbrand Festival, Rechtsanwalt Martin Reitmaier (u.a. Rock im Park) und Musikmanager und Veranstalter Axel Schulz.

Noch viel gravierender sei aber der „massive Domino-Effekt“, der von den Veranstalter:innen ausgeht und sich durch sämtliche Zweige des Veranstaltungsgewerbes ziehe. So würden mit den Veranstalter:innen auch sämtliche Clubs, Hallen und die gesamte Musiklandschaft „sterben“. Musiker:innen könnten sich heutzutage nicht von den geringen Streaming-Einnahmen über Wasser halten und seien somit auf die Konzerteinnahmen angewiesen sind. Bereits im Herbst würden laut Brief wegen der fehlenden Einnahmen „unzählige Bands und Musiker:innen ihre professionelle Karriere aufgeben müssen“.

Um diesen irrevesiblen Verlauf zu unterbinden, wird in dem Brandbrief unter anderem gefordert, altes Personal zu reaktivieren, neues zu rekrutieren, Freibeträge für geringfügig Beschäftigte entscheidend aufzustocken, formelle Abläufe zu Entbürokratisieren und die Gewerbeordnung zu reformieren.

Unterzeichnet wurde der Brief von knapp 50 Konzert- und Festivalveranstalter:innen und zusammenhängenden Betrieben, darunter etwa FKP Scorpio, Karsten Jahnke, Landstreicher Booking oder das Wacken Open Air.

Facebook-Post: Gemeinsamer Brandbrief Verband Deutscher Event- & Sicherheitsdienstleister