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Warum Tommy Mottola wirklich gehen musste

Warum Tommy Mottola wirklich gehen musste
… oder besser: Wie Kündigungen von hochdotierten Managern auf amerikanische Art und Weise ausgesprochen werden, um keinen Flurschaden anzurichten.

Letzten Freitag. Eine kurze Randbemerkung im Mikrokosmos des Musikbusiness: Tommy Mottola, seit 14 Jahren Boss von Sony Music, gibt seinen Posten auf. Und widmet sich einer eigenen Plattenfirma. Die wiederum von Sony vertrieben wird. Sein Nachfolger kommt von NBC. So weit, so gut. Diese künstlich geschliffenen Pressemitteilungen sind mittlerweile Standardschreiben in den Öffentlichkeitsarbeitabteilungen der sogenannten `Global Player`; mächtige, multifunktionale Großkonzerne, denen negative Publicity naturgemäß stets ein Dorn im Auge ist. Nicht nur die Deutsche Telekom kann ein Lied davon singen. Hierzulande kennt man sich nicht nur in der (Musik)Branche mit solchen Abgängen aus. Machen wir es also kurz. So kurz, wie die Sony-Mächtigen ihrem einstigen Lieblingsmanager erlaubten, seinen Schreibtisch zu räumen: Die vorbereitete Pressemitteilung sollte die Trennung positiv erscheinen lassen. Was sie natürlich nicht war. Die Gründung einer eigenen Firma sei eine Art „Abfindung“, quasi Bestandteil der Auflösung seines noch ein Jahr laufenden Vertrages gewesen, wie vertrauliche Sony-Quellen dem amerikanischen Netzwerkes `Fox News` berichteten. Und weiter: Mottola sei persönlich verantwortlich für den Misserfolg mehrerer Zugpferde des Konzern: Superstar Michael Jackson marschierte am Ende des Streits durch New York mit einem Schild in der Hand, auf dem stand, Mottola sei ein Rassist; seiner Ex-Frau Mariah Carey ermöglichte er den Wechsel zu einer anderen Firma; die Country-Band Dixie Chicks zog wegen angeblich fehlender Tantiemen fast vor Gericht; Welstar Celine Dions letztes Album ist ein Flop. Ebenfalls abgekreidet wurden ihm die sinkenden Verkaufszahlen der Latin-Stars Ricky Martin und Marc Anthony. Am Ende des Tages waren es also wieder einmal die schlechten Zahlen. Eigentlich nichts Neues also. Man muss nur solche Mitteilungen richtig `lesen` können. Jörg Staude

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