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News-Rückblick: Oktober 2006

News-Rückblick: Oktober 2006
Der Monat mit The Darkness, Head Automatica, Mad Caddies, Dirty Pretty Things, dem Nix Gut-Versand, Guns N’Roses, Slayer, Two Gallants, Tower Records, Kurt Cobain, Green Day und anderen.

+++ Nach drei exzessiv durchlebten Jahren als egozentrischer Frontmann von The Darkness, verlässt Justin Hawkins Anfang Oktober die Band, um endlich seine Drogensucht behandeln lassen zu können. Er gibt an, zuletzt bis zu 1.000 Britische Pfund pro Woche für Kokain ausgegeben zu haben. Obwohl The Darkness ankündigen mit Bassist Richie Edwards am Mikro weiter machen zu wollen, werden sie kurz darauf von ihrem Label Atlantic Records fallengelassen.

+++ Im Übrigen dreht sich das Besetzungskarussel unter anderem auch bei den Mad Caddies. Dort erklärt Bassist Mark Iverson offiziell seinen Ausstieg und verkauft sogar via eBay sein bisher benutztes Equipment. Head Automatica-Schlagzeuger und Mitbegründer Larry Gorman gibt bekannt, er habe nicht freiwillig die Band verlasen. Vielmehr habe ihm das Band-Management von Sänger Daryl Palumbo ausrichten lassen, dass er nicht mehr dabei sei. Neuer Mann in der Rhythmus-Sektion wird Jerry Roe. Während Piebald-Bassist Andrew Bonner sein Instrument nur für die anstehende Tour an Jim Carroll abgibt, um endlich seine Lehre als Koch abzuschließen, ersetzen Vaux ihren scheidenden Bassisten Ryder Robison mit ihrem bisherigen Gitarristen und Keyboarder Greg Daniels.

+++ Für Ende Oktober wird eine kurze Tour der Babyshambles angekündigt, die allerdings verschoben werden muss, weil Pete Doherty angeblich seine Reisepapiere verloren hat. Die Nachholtermine im November werden schließlich noch einmal auf Januar 2007 verschoben, im Dezember dann aber komplett abgesagt. Ansonsten passieren im Oktober in Dohertys Leben die üblichen Dinge: Streit mit Freundin Kate Moss, Drogentherapie oder eine Schlägerei mit einem Paparazzi.

+++ Dirty Pretty Things, die Band von Dohertys ehemaligen Bandkollegen Carl Barât, spielen dagegen im Oktober ein spontanes, sehr spärlich angekündigtes Konzert in den Londoner Proud Galleries, das restlos überfüllt ist. Als nach nur fünf Songs auch noch Liam Gallagher als Überraschungsgast zu der Band tritt, rasten die Zuschauer dermaßen aus, dass das Konzert abgebrochen werden muss, bevor der Oasis-Sänger überhaupt einen Satz zu Ende gesprochen hat.

+++ Nach über einem Jahr Prozess-Wirrwarr wird Jürgen Kamm, Betreiber des Punk-Mailorders Nix Gut, vom Landgericht Stuttgart zu 3.600,- Euro Strafe verurteilt, weil er nach Ansicht des Gerichtes, gewerbsmäßig Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen verbreitet hat. Gemeint ist das dick rot durchgestrichene Hakenkreuz, das eigentlich hinlänglich bekannt ist. Als Reaktion auf das überraschende Urteil wurde die Aktion „Wir lassen uns das Dagegensein nicht verbieten“ ins Leben gerufen, in der unter anderem ein Solidaritäts-Sampler online gestellt wurde, dessen Einnahmen dem Mailorder finanziell aushelfen sollen. Außerdem ging Kamm, unterstützt von verschiedenen Medien und Politikern gegen das Urteil in Berufung. Eine Entscheidung in dem Fall steht noch aus. Den vollständigen Verlauf des Falls und weitere, unverständliche Klagen gegen bekennende Antifaschisten, dokumentiert die eigens eingerichtete Webiste www.dagegen-bleiben.de.

+++ Der wohl längste Running Gag der jüngeren Musikgeschichte heißt „Chinese Democracy“, das lang angekündigte, aber bisher nie veröffentlichte neue Album von Guns N’Roses. Im Oktober möchte rollingstone.com von einem Insider erfahren haben, dass das Album am 21. November erscheinen wird. Kurz darauf meldet sich Bandmanager Merck Mercuiadis zu Wort, bestätigt zwar nicht das kursierende Veröffentlichungsdatum, versichert aber, „Chinese Democracy“ werde auf jeden Fall noch in diesem Jahr in den CD-Regalen stehen. Wie die Poente auch in diesem Jahr ausging, wisst ihr natürlich bereits.

+++ Für die beiden YouTube-Erfinder Chad Hurley und Steven Chen ist es wie in einem Märchen: Suchmaschinenriese Google kaufte das Internet-StartUp-Unternehmen für umgerechnet zirka 1,3 Milliarden Euro. Eine Sensation in der Medienwelt, die weit reichende Folgen nach sich zieht. War YouTube bereits zuvor von verschiedenen Urhebern abgemahnt worden, folgte dem Geldsegen eine Vielzahl von Schadensersatzklagen von verschiedenen Medienunternehmen. Gleichzeitig konnten Hurley und Chen aber eine Einigung mit den größten Majorlabeln erzielen, die dem Video-Portal die Nutzung ihrer Musikvideos gestatteten. Der größte Vertragspartner Universal verklagte daraufhin kleinere, YouTube-ähnliche Webangebote, wie grouper.com oder bolt.com.

+++ Mit dem Cover ihres in Deutschland im August erschienenen neuen Albums „Christ Illusion“ erregen Slayer nicht bloß in der westlichen Welt die religiöse Gemüter. In Indien protestiert die christliche Vereinigung Catholic Secular Forum gegen die Veröffentlichung des Albums, auf dessen Vorderseite ein verkrüppelter Jesus Christus in einem Meer aus Blut und Leichenteilen steht. Der Protest ist so erfolgreich, dass das hiesige Label, EMI Virgin India Ltd., das Album zurückzieht und mit einem neuen Cover veröffentlichen lässt.

+++ Der Oktober läutet das finale Ende einer Ära ein. Die wohl bekannteste Musikladen-Kette Amerikas, Tower Records, ist bankrott und meldet Insolvenz an. In Folge dessen schließen nach und nach alle der 93 amerikanischen Filialen des Unternehmens, das als nationale Ikone galt. Grund für den Untergang sind unter anderem die schnellen Veränderungen im Musik-Business, sprich die wachsende Popularität von Musikdownloads gegenüber dem tatsächlichen Kauf einer CD.

+++ Ein New Yorker Gericht verweigert Mark Chapman, dem Mörder John Lennons zum wiederholten Male die Bewährung. Innerhalb von nur 16 Minuten entschieden die Richter, dass er noch mindestens zwei weitere Jahre im Gefängnis verbringen soll. Chapman hatte Lennon am 08. Dezember 1980 vor dessen Apartment in Manhattan mit einem Revolver tödlich verwundet.

+++ Während eines Konzertes der Two Gallants in Houston, stürmt ein Polizist auf die Bühne und fordert den Abbruch des Konzertes, da sich Anwohner wegen des Lärms beschwert hätten. Sänger Adam Stephens weigert sich, woraufhin der Polizist Stephens die Gitarre abnehmen will und ihn dabei zu Boden drückt. Als Schlagzeuger Tyson Vogel und einige Zuschauer eingreifen wollen, eskaliert die Situation. In einem Tumult-artigen Handgemenge attackiert der Polizist die Band und Zuschauer, traktiert gar einen 14-jährigen und Stephens mit seinem Elektroschocker. Anschießend irrt Stephens durch Houston, während Vogel und viele der Anwesenden verhaftet werden. Am nächsten Morgen ist allerdings jeder wieder auf freien Fuß, die Band jedoch, möchte den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen. Sie erstatten Anzeige. Das Verfahren ist noch im Gange.

+++ Auch bei uns tut sich was im Oktober. Pünktlich zum ersten des Monats bezieht der VISIONS Verlag seine neuen Büroräume in Dortmund. Außerdem dürfen wir nicht nur eine Reihe neuer Kollegen in unseren Reihen begrüßen, sondern präsentieren am 19. Oktober die erste Ausgabe unseres kostenlosen VISIONS Weekly E-Papers, als ideale Ergänzung zum Printmagazin. Im wöchentlichen Rhythmus erscheint das VISIONS Weekly immer donnerstags um 18:00 Uhr auf www.visions-weekly.de. Des Weiteren haben wir nach der Schließung des Soundgardens einen neuen Ort für die VISIONS Partys in Dortmund gefunden. Fortan laden wir euch immer am vierten Samstag im Monat in die Suite023 ein.

+++ Laut forbes.com, ist Kurt Cobain noch vor Elvis Presley im Jahr 2006 die am besten verdienenste, aber gestorbene berühmte Persönlichkeit. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Charles Schulz, der Erfinder der Peanuts, John Lennon und Albert Einstein.

+++ Aufgrund eines technischen Defektes brennen am 29. Oktober in Europas größtem Musikladen Musik Produktiv mehr als 1.000 Quadratmeter Ladenverkaufsfläche aus. Zum Glück bleiben weitere 3.000 Quadratmeter unversehrt, so dass trotz eines Schadens von zirka drei Millionen Euro das Unternehmen den Verkauf fortführen kann.

+++ Dagegen war die Geschichte eines amerikanischen Lebensmittelhändlers, der Ende Oktober behauptet, bereits vor über zehn Jahren alle Songs des aktuellen Green Day-Albums „American Idiot“ geschrieben zu haben, richtig lustig. Er hätte die Stücke während seiner High School-Zeit 1992 geschrieben und aufgeführt. Er zieht mit dieser abstrusen Behauptung tatsächlich vor Gericht und versuchte eine Gewinnbeteiligung an den Erlösen des Albums zu erstreiten. Die Richter erteilten seiner Klage allerdings eine Abfuhr.

+++ Im Oktober werden eine Menge neuer Alben angekündigt, die ihren Weg erst im nächsten Jahr in unsere Plattenläden finden werden. Hier eine Auswahl: Blake Sennett und Jenny Lewis verkünden, ihre Soloprojekte vorerst ruhen zu lassen, um sich auf ein neues Album von Rilo Kiley zu konzentrieren. Ebenso verspricht Nine Inch Nails-Mastermind Trend Reznor ein neues Album samt Tour im kommenden Jahr. Life Of Agony-Bassist Alan Robert stellt seine neue Band SpoilerNYC vor, mit der das Album „Grease Fire In Hell’s Kitchen“ einspielt, das bereits als Stream auf der Bandpage steht. In Oslo scharen sich Turbonegro zusammen, um ein entweder „Boys From Nowhere“, „Bleed For Me (All Night Long)“ oder „Born To Run To A Certain Extent“ betiteltes Album aufzunehmen. Im Dezember stößt gar Nick Oliveri zur Band und hilft im Studio aus. Erste Songtitel lauten: „Night Calls“, „Hell Toupèe“ und „Stroke The Shaft“.