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Leinen los?

Leinen los?
In der Kontroverse um das Digital Rights Management (DRM) der verschiedenen Online-Music-Stores hat sich nun Steve Jobs zu Wort gemeldet. Der Apple-Chef wünscht sich schlicht die vollständige Abschaffung von digitalen Kopierschutzsystemen.

Zwischen Anwendern, Plattenfirmen und Verbraucherschützern tobt schon seit einiger Zeit eine Debatte über den Einsatz von DRM. Gegner des digitalen Kopierschutzes kritisierten jüngst auch Apple, die in ihrem Online-Shop iTunes mit der DRM-Software „FairPlay“ arbeiten. Apple-Geschäftsführer Steve Jobs verteidigte seine DRM zwar als „relativ nutzerfreundlich“, wäre aber bereit, in Zukunft vollkommen von DRM abzusehen, wie er gestern in einem längeren, Thoughts On Music betitelten Gedankenspiel darlegte.

Doch so einfach ist dieser Schritt nicht. Die Schuld liegt, laut Jobs, bei den vier größten Konzernen der Musikindustrie, Universal Music, Sony BMG, Warner Music und EMI. Die Major-Label würden auf eine Sicherung gegen illegale Kopien, die zurzeit mit „FairPlay“ umgesetzt wird, bestehen.

Insgesamt hält Jobs drei Szenarien zukünftig für möglich. Zum einen, das genutzte und von Kritikern immer wieder angegriffene proprietäre System, in dem der User, Musik, die er im iTunes Music Store gekauft hat, nur auf einem iPod abspielen kann. Auf die gleiche Art funktioniert derzeit beispielsweise auch der Zune Store von Microsoft. Hier hat der Nutzer, wie Jobs selbst kritisch bemerkt, sehr wenige Freiheiten, da er sich auf ein System festlegen muss.

Als zweite Alternative könne man natürlich fremde Unternehmen in den eigentlich geschlossenen Kreislauf einbeziehen, so dass beispielsweise Songs aus dem iTunes Store kompatibel mit jedem x-beliebigen MP3-Player würden. Das wäre für den Verbraucher zumindest ein Stück weit besser, als die derzeitige Situation. Angesichts der Vorstellungen der um Sicherheit bemühte Musikindustrie aber, wäre dies eine Verschlechterung. Denn so, gibt Jobs zu bedenken, könne dann niemand mehr die Funktionsfähigkeit des eigenen DRM gewährleisten, da „zu viele das Geheimnis (wie DRM zu entschlüsseln ist) kennen.“

Deshalb präferiert Jobs den dritten Weg als „die beste Alternative für den Verbraucher“: Die komplette Abschaffung von DRM. „Apple würde diesen Schritt sofort unterstützen“, schreibt Jobs in seiner Pressemitteilung. DRM ist es bisher nicht gelungen und wird es vermutlich auch nie gelingen, die Musik-Piraterie zu stoppen. Eine Möglichkeit einen Kopierschutz zu umgehen, würde es immer geben. Warum also sollte man weiterhin auf dieses System bauen? Außerdem stelle der Online-Verkauf nur einen Bruchteil der Verkäufe dar, die zum Großteil durch nicht DRM-geschützte CDs erfolge.

Die Plattenfirmen könnten mit der Einstampfung von DRM bei Downloads nur gewinnen, meint Steve Jobs. Eine Aussage, die mit Sicherheit auch in Zukunft kontrovers diskutiert werden wird. Der Ball liegt nun wieder bei den Plattenfirmen. Vor kurzem hatte EMI bekannt gegeben, in Europa künftig ganz auf kopiergeschützte CDs verzichten zu wollen.

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