Give Music A Break

Einen Tag vor dem EU-Finanzministertreffen am heutigen Dienstag in Brüssel, hat eine Koalition aus internationalen Musikverbänden die Europäische Union aufgefordert, die Mehrwertsteuer für CDs zu senken. Bisher liegen die Mehrwertsteuersätze für diese zwischen 25 Prozent in den skandinavischen Ländern und 15 Prozent in Luxemburg. Im Vergleich zu anderen Kulturgütern, deren Satz im Bereich von fünf Prozent beginne, sei dies ein eindeutiger Nachteil, so die Koalition.

Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer würde zu einer Belebung des gesamten europäischen Musikmarktes beitragen, glauben die Musikverbände. CDs könnten günstiger angeboten werden, so dass die Attraktivität von Tonträgern bei den Verbrauchern steige. Bei einer Pressekonferenz der Musikverbände in Brüssel, stellten sie ihre Kampagne „Give Music A Break“ und eine gemeinsame Broschüre vor.

Zu den Mitgliederorganisationen der Koalition gehören unter anderem EMO (European Music Office), IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), GESAC (European Group of Societies of Authors and Composers) und IMPA (International Music Publishers Association).

Im ersten Halbjahr 2003 sieht die EU eine Neufassung der 6. Mehrwertsteuer-Direktive vor. In ihr sind die Mehwertsteuersätze für die EU-Mitgliedsstaaten festgelegt. Da die einzelnen Regierungen der Mitgliedsstaaten an diese gebunden sind, ist es ihnen ohne eine entsprechende Textstelle in der Direktive nicht möglich, die Mehrwertsteuer im eigenen Land zu senken.Andreas Ritter