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Die Cleversten im Raum

Die Cleversten im Raum
„Think Tank“, das siebte Album von Blur, ist in allen Belangen eigenwilliger als seine Vorgänger. Die Parameter, die das aktuelle Klanguniversum der Briten definieren, heißen Eklektizismus, Electro-Soul und Minimal-Folk.

Bescheidenheit war in der Welt von Blur noch nie eine Tugend. Das hat sich auch in den vier Jahren, die seit der Veröffentlichung von „13“ vergangen sind, nicht verändert. Damon Albarn, Alex James und Dave Rowntree präsentieren die Elaborate ihres neuen Albums mit dem Selbstverständnis musikalischer Vordenker: „Wir halten uns alle in jedem Moment für cleverer als alle anderen. Nur so hat man genug Arroganz, eine Platte wie diese zu machen.“

In der Tat ist „Think Tank“ mit dem Etikett Britpop nicht mehr zu fassen. Die rauhen, bisweilen seltsamen Klangkonstrukte haben mit herkömmlichen Songs nur noch wenig gemein. Auch wenn klar war, dass der Abgang von Gitarrist Graham Coxon dem verbliebenen Trio eine Standortbestimmung abverlangen würde, überrascht die musikalische Konsequenz dieser Neuorientierung. In den kühlen Räumen ihrer Denkfabrik arbeiten Blur an Architekturmodellen der Musik von Morgen.

Der Schlüssel zu diesen futuristischen Soundentwürfen ist Abstraktion. Bewusst wird mit den gängigen Regeln des konventionellen Songwriting gebrochen, um ungehindert dem Instinkt für intensive Stimmungen, für die absolute Atmosphäre folgen zu können. Das Ergebnis dieser Dekonstruktion sind verschroben-schöne Blaupausen, die in ihrer unbelassenen Brüchigkeit berühren.

Mehr zu „Think Tank“ im ausführlichen Blur-Interview in der VISIONS-Ausgabe Nr. 122, ab dem 23. April im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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