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    Current Affairs
    Off The Tongue

    VÖ: 14.07.2023 | Label: Tough Love
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    7 / 12
    Current Affairs - Off The Tongue

    Current Affairs präsentieren mit ihrem Debütalbum keine Blaupause für den Umgang mit schwierigen Zeiten, sondern eine persönliche Bestandsaufnahme.

    Wie geht man mit einer Welt um, deren Fundament zunehmend ins Wanken gerät? Die Antwort darauf skizzieren Current Affairs auf „Off The Tongue“. Unter der Nüchternheit ihres Post-Punk-Sounds betrachten sie eine aus den Fugen geratene Gesellschaft unterm Brennglas. Während „No Fuss“ mit der Dringlichkeit seines hektischen Schlagzeugspiels an den Joy-Division-Klassiker „Disorder“ erinnert, scheint spätestens mit der Single „Right Time“ die Zeit für politische Veränderung angebrochen. Erzählt Joan Sweeney während fast vier Minuten von linker Politik und deren zersplittertem Zustand, wird dem Gefühl des Verdrusses eine Stimme gegeben. Dieser Rohheit, die in ähnlicher Weise Gang Of Four mit „To Hell With Poverty“ an den Tag gelegt haben, verleiht Sweeney durch ihre nervösen Schreie und die Gitarrenverzerrung Ausdruck.

    Obwohl sich anschließend auf „Get Wrecked“ zwischen pulsierenden Synthesizer-Sounds und dumpfen Bässen Beklemmung à la Siouxsie And The Banshees breitmacht, ist der Song das Paradebeispiel einer Aufforderung zum Weitermachen. Ohne seinen Optimismus auf dem Altar düsterer Zukunftsvisionen zu opfern, folgt mit „Her Own Private Multiverse“ am Ende der Rückzug ins Private und die Eroberung persönlicher Schutzräume. Ein Album, dessen Stärke in der Bewahrung seines Hoffnungsschimmers liegt

    Das steckt drin: Bikini Kill, Joy Division, Siouxsie And The Banshees