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    Grant The Sun
    Voyage

    VÖ: 09.06.2023 | Label: Mas-Kina
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    8 / 12
    Grant The Sun - Voyage

    Grant The Sun empfangen ihr Publikum mit Zuckerprog und Metalpeitsche. Ein Deal, auf den man sich einlassen kann.

    Sich selbst haben Grant The Sun gut im Griff, auch wenn die Mucker-Versuchungen locken: Im Instrumental „Mariana“ schrauben sich die Musiker über sechs Minuten in die Höhe und landen irgendwann doch im Gegniedel, während „Blue Dessert“ gleich zu Beginn theatralisch donnert, als stünde hier ein Prog-Epos ins Haus. Stattdessen renken sich die Gitarristen aber ein, üben sich in vertrackt-groovender Riff-Demut, spannen darüber süßliche Leads und finden so den Ton für „Voyage“.

    Um eine allzu große Reise geht es dabei nicht, die meisten Songs leben eher von gut austarierten Sound-Schichten und einer Laut-Leise-Dynamik, die an die frühen Mastodon oder Porcupine Tree in ihrer Roadrunner-Phase erinnert. In „Machina“ bewegen sich Grant The Sun zwischen brachialer Stoner-Gelassenheit und verträumten Psych-Surf-Parts, immer wieder scheinen auch Meshuggah durch, allerdings in einer weniger monolithischen, eher um Lockerheit bemühten Variante. Im Closer „Grant The Sun“ steckt dann sogar ein schrilles Proto-Djent-Riff den gesamten Song in Brand und bereitet so die perfekte Bühne für die Growls von Gitarrist Martin Rygge.

    Dass Grant The Sun nach drei instrumentalen EPs auf ihrer Debüt-LP erstmalig Gesang einsetzen, ändert ihre Dynamik jedoch nicht grundlegend, sondern fügt einfach noch ein, zwei Schichten hinzu. Keine Revolution also, aber ein Rezept, das wunderbar aufgeht.

    Das steckt drin: Devin Townsend, Mastodon, Porcupine Tree