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    Cindy
    Why Not Now?

    VÖ: 14.04.2023 | Label: Tough Love
    Text: Arne Lehrke | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    7 / 12
    Cindy - Why Not Now?

    Das neue Album von Cindy klingt warm und kalifornisch. Nur mit der Aufmerksamkeit hat es ein Problem.

    Auf ihrem vierten Album „Why Not Now?“ haben Sängerin Karina Gill und ihr Projekt Cindy zehn kleine Blumensamen in einem Kasten auf dem Balkon eingepflanzt. Wer sich genügend Zeit nimmt, kann den Pflänzchen, die daraus sprießen, beim Wachsen zusehen und sich mit ihrer Zerbrechlichkeit anfreunden.

    Der verträumte Pop von Cindy holt sich Unterstützung aus der Szene in San Francisco, in der die Band verwurzelt ist. „Earthly Belonging“ saugt mit Jahrmarktsorgel jede Menge Vitamin D an der Küste auf und das Gitarrenstück „Playboy „pfeift halbwegs selbstbewusst, während es sich im Wind wiegt. Die Stücke bleiben selten lange genug, um ihre volle Blüte zu entfalten – bis auf die Ausnahme „A Trumpet On The Hillside“. In fast viereinhalb schwelgerischen Minuten wird man an die Schönheit von Mazzy Stars besten Songs erinnert. Das in den meisten Stücken anwesende Keyboard darf sich hier besonders zeigen.

    Karina Gills Stimme ist sehr gut darin, warm und unaufdringlich mit allem zu harmonieren, was man ihr an Instrumenten an die Seite stellt. Manchmal säuselt sie so zaghaft, als würde sie dem Blumenkasten gut zureden. Und in „Et Surtout“ wird man nicht nur wegen des französischen Einschlags, sondern auch wegen der Kindlichkeit an die frühe Soko erinnert. Das ist alles angenehm zierlich und leicht verdaulich. Am Ende bleibt aber die Frage: Wie lange ist es spannend, Pflanzen beim Wachsen zuzusehen?

    Das steckt drin: Beach House, Mazzy Star, Soko