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    Søstre
    Søstre

    VÖ: 17.03.2023 | Label: Loyal Blood
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    7 / 12
    Søstre - Søstre

    Die vier Bergener von Søstre wollen die Welt mit Black’n’Roll erobern, stehen sich aber noch selbst im Weg.

    Zunächst mal fügen sich Søstre problemlos in das spätestens seit Kvelertak etablierte Subgenre: Hinter einem sphärischen Intro schiebt das groovende Schlagzeug elaborierte, vereinzelt mit Dissonanzen verzierte Heavy-Rock-Riffs vor sich her, dazu keift jemand norwegische Mären – das ist nicht originell, aber mitreißend. Ein Verhältnis, das sich im weiteren Verlauf dieses Debütalbums tendenziell umkehrt. Wenn „Ensomt Rite“ kurz nach diesem Start das Tempo drosselt und in ominösen Hexenhaus-Metal verfällt, wird klar, dass sich das Quartett hier noch in verschiedenen Versionen entwirft. „Psykonaut“ spielt mit Vertracktheit und liebäugelt mit einem Synthesizer, „Kausalitet“ steigert den Hardcore-Schmiss bis an den Rand des Chaos, zwischenzeitlich vermitteln Interludes Prog-Ambitionen, die der rumpeligen Grundstimmung entgegenstehen. All das ist spannend, blockiert sich aber immer wieder selbst: Die stur gekloppte Snare trübt das elegante Riff, der langatmige C-Part bremst die punkige Energie aus. Damit bedienen Søstre keinen Genre-Standard, was sie im Gegenzug aber auch davor bewahrt, als Kvelertak-Kopie zu verblassen. Und es gelingen ihnen ja Songs wie das lässige, mit dem Kollaps kokettierende „En Romalder“ oder das angespannte „Leik“. „Søstre“ ist sowieso ein gutes Album, das mit stringenterem Songwriting oder noch größerem Willen zur Eskalation lediglich Luft nach oben bietet.

    Das steckt drin: Darkthrone, Kvelertak, Midnight