Rage Against The Machine
Rage Against The Machine
Text: Maik Koltermann | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
So pathetisch das klingen mag: Dieses Debüt einer damals erst seit kurzer Zeit bestehenden und mehr oder weniger aus dem Nichts auftauchenden Band aus Los Angeles erreichte die Herrschaft über die Plattenregale einer ganzen Generation in einer wahrhaft atemberaubenden Geschwindigkeit. Das Foto des sich selbst verbrennenden Mönchs auf dem Cover vermittelte bereits einen guten Eindruck dessen, wofür diese Platte stehen sollte: Unangepasstheit. Die merkwürdige Mischung aus Funk, Metal, Rock und Rap, die damals in dieser Form kein alter Hut, sondern revolutionärer Neuansatz war, fand ihren Weg in die CD-Player sowohl engagierter Antifa-Mitglieder als auch ansonsten streng am Mainstream orientierter Musikhörer binnen kürzester Zeit. Denn so radikal Botschaft und Musik auch waren, der außergewöhnliche Groove der Gitarrenideen Morellos (deren Klasse er bis heute nicht mehr erreicht hat), seine zuvor nie gehörten Effektspielereien, sowie Zacks legendären Dynamikschwankungen, die ihn mit schöner Regelmäßigkeit auf nahezu jedem Song an mindestens einer Stelle vor lauter wuterfülltem Schreien fast auseinanderzureißen schienen, wirkten ähnlich breitenwirksam unwiderstehlich wie kurz zuvor Nirvanas “Nevermind”. Ein durchweg herausragendes Album, trotz all seiner Härte schlüssig und flüssig konzipiert und dadurch nicht nur Untergrundthema, sondern zur Populärität verdammt. Übrigens mit einem gut versteckten Mini-Gastauftritt von Tool-Sänger Maynard Keenan.
weitere Platten
Live At Finsbury Park
VÖ: 16.10.2015
Live At The Grand Olympic Auditorium
VÖ: 24.11.2003
Renegades
VÖ: 05.12.2000
The Battle Of Los Angeles
VÖ: 02.11.1999
Live & Rare
VÖ: 30.06.1998
Evil Empire
VÖ: 16.04.1996
Rage Against The Machine
VÖ: 03.11.1992