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    The Lost Patrol
    Songs About Running Away

    VÖ: 30.06.2003 | Label: Burning Heart
    Text: Alex Brandt

    The (International) Noise Conspiracy-Kopf Dennis Lyxzen thematisiert mit seinem Soloprojekt den Verlust der großen Liebe – mit erstaunlich viel positiver Energie.

    Tja, was tun, wenn dein Baby weg ist und einen anderen anruft? Natürlich erst mal alles, was man dann eben so macht: Blumen vor die Tür legen, Briefe schicken, Songs schreiben: „I know that a song won’t help, but I’ll write a thousand to you, cause that is all I can do“, singt Lyxzen in „Desperate Attempts“. Ja, der Dennis Lyxzen, der mit dem „The Shape Of Punk To Come“-Album seiner Ex-Band Refused den Hardcore auf ein neues Level hievte und mit The (International) Noise Conspiracy das Bewusstsein für weltpolitische Missstände zu schärfen versuchte. Ein Album, das sich ausschließlich dem broken heart widmet, hätte man von ihm nicht unbedingt erwartet, nichtsdestotrotz darf man aber wohl getrost davon ausgehen, dass mit dem Thema Beziehungs-Bewältigung so ziemlich jeder etwas anfangen kann. Dazu kommt, dass Trauerarbeit wohl selten ein so produktives Ergebnis zur Folge hatte, wie diese zwölf Songs, die Lyxzen zusammen mit ein paar Musikerfreunden (u.a. David Sandström, Stefan Granberg, Peder Stenberg) eingespielt hat: „Who’s going to miss me the way that I miss you“ – die zentrale Frage im überragenden „Out Of Date“ wird mit unverschämt poppiger Energie, Flöten-, Klavier- und Bläsereinsatz präsentiert. Ebenfalls geradezu verboten beschwingt für diesen Themenkomplex kommt „Alright“, ein flottes Duett mit Lisa Miskovsky, und auch der sommerliche Groove von „Going Going Gone“, einem feinen Stück Soul-Pop mit Hammond-Orgel und etwas Geschrei am Ende, ist alles andere als larmoyant. Ruhige Nummern wie „The Way Things Are“ mit folky Akustik-Gitarre oder das Tindersticks-artig arrangierte „Same Heart That Will Tear Me Apart“ gibt es zwar auch, doch insgesamt klingt das alles herrlich warm, rund und viel weniger verzweifelt, als man annehmen könnte. Songs schreiben als Selbsttherapie – hier hat’s funktioniert.