Es verwundert nicht, dass der umtriebige Trierer Multiinstrumentalist Brausch neben diversen, im erweiterten Punk-Bereich angesiedelten Bands wie Matches und einer kleinen Erfolgsgeschichte als Schlagzeuger von Love A auch an einem Soloprojekt arbeitete. Erstaunlicher ist da schon der Stil, in dem er sich mit den live als Trio agierenden The Dead Sound auslebt. Denn für die neun Songs seines Debüts “Cuts” hat Brausch alle verfügbaren Effektgeräte um sich herum aufgebaut und tritt auf ihnen nach Herzenslust herum, um sich dem Sound der ganz alten Post-Punk-Schule Joy Divisons zu nähern. Als Kenner der Originale dieses Stils und der vielen verdienstvollen Nachfolger in den vergangenen Jahrzehnten weiß Brausch um die Fallstricke, die bei diesem Konzept lauern. Dementsprechend verfällt er nicht in seichte Dreampop-Gefilde, sondern sticht mit stoischen Maschinenrhythmen und vielschichtigen Gitarrenwällen direkt in die dunkle und nebulöse Seite des Genres. Er baut ausladende, schneidende und detailverliebte Arrangements, auch um seine Schwächen als Sänger effektiv zu kaschieren. Mit diesem Ansatz schafft er das bestmögliche und reiht sich in eine Gruppe einiger durchweg sehr guter Bands wie Preoccupations oder The Soft Moon ein, die ähnlich klingende Songs in den vergangenen Jahren vor allem über verdienstvolle amerikanische Labels wie Captured Tracks oder Sacred Bones veröffentlichten: zweifelsohne eine Leistung, die hierzulande ihresgleichen sucht.