Talent und Stilsicherheit mal vorausgesetzt: Warum sollte es nicht auch außerhalb der USA (in diesem Fall in Österreich) möglich sein, das Beste aus Lifetime, Kid Dynamite und Strike Anywhere zu vermengen? Neben der Tatsache, dass Astpai dies auf “Efforts And Means” spielend gelingt, ist das wirklich Bemerkenswerte, dass es auch in den USA kein Geheimnis ist. Also in jenem Land, das außerhalb der eigenen Grenzen nichts Gutes vermutet. Seit drei Alben veröffentlichen Astpai in Nordamerika über Jump Start, denen sie 2006 einfach ihr zweites Album schickten. Seitdem waren sie durchgehend auf Tour, haben aufgenommen und Freundschaften geschlossen. Unter anderem mit Flatliners, mit denen sie sich im letzten Jahr eine Seven-Inch teilten, und deren Sänger Chris Cresswell es sich nicht nehmen ließ, im Midtempo-Mitgröl-Hit “Honest Or Sentimental” dabei zu sein. Wenn Jump Start betont, was für hart arbeitende und von Grund auf gute Menschen diese vier Österreicher seien, glaubt man jedes Wort. Solidarisierungen mit DIY-Plattensammlern und kriminalisierten Downloadern im Booklet, umgeben von einem tollen Artwork, gefüllt mit elf aufrüttelnden Punksongs – das alles macht “Efforts And Means” zu einem Album für diejenigen, die Musik mit Authentizität wollen, gespielt vom besten Kumpel. Und für alle deutschsprachigen Fans haben Astpai auch noch ein ungewolltes Ass im Ärmel: Wenn Sänger Zock heiser Freundschaften und Beziehungen reflektiert, klingt er wie Muff Potter auf Englisch und Hundertachtzig. Unser ganz eigener Exotenbonus.
weitere Platten
True Capacity
VÖ: 22.06.2018
Run From Home
VÖ: 15.04.2016
Burden Calls
VÖ: 22.08.2014
Heart To Grow
VÖ: 10.09.2010