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    Oma Hans
    Peggy

    VÖ: 10.01.2005 | Label: Schiffen/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Oma Hans - Peggy

    Das Artwork täuscht. Hier regiert weder Grill-Romantik noch Jugendfreizeitstätten-HipHop. Oma Hans ist zurück, um sich zu beschweren.

    Jens Rachut hat’s wieder getan. Wer im Angedenken an Bands wie Dackelblut und Angeschissen die Augen verdreht, darf abwinken. Freunde vom Hamburger mit der Bestrafungsstimme dürfen 12 neue Stücke lang zuhören. Eine knappe halbe Stunde umdenken und abtauchen in die Welt der Gebeutelten und Vergessenen, der Übersehenen und Alleingelassenen. Rachut schmeißt das Kopfkino an, um Szenarien der Hoffnungslosigkeit in unsere Stirnlappen zu projizieren. Die Gefühlspalette reicht von Zorn bis Leid – von dunkelgrau bis schwarz. Apachen tauchen auf und brennen Hamburgs Nachttanken nieder. Eine Frau geht an ihrer nicht enden wollenden Suche nach dem Beziehungsglück zu Grunde – „Augenränder – Man fragt nicht mehr (…) / Die Reifenspuren der Tour de France auf ihrer Stirn“ („Sofa In Singapur“). „Der Kreisverkehr“ wird zum Symbol der Mutlosigkeit, der fehlenden Veränderung: „Zwerge wachsen nie – es ist immer Krieg / Alle haben viel zu wenig und bedanken sich / Es ist der Kreisverkehr – es ist das Eis das schmilzt / Es ist das arschverdammte Dasein wo das Schweigen quält“. Rachut hat den Kanal voll und lässt raus. Peta Devlin, Andreas Ness und Kommando Sonnenmilch-Schlagwerker Stephan Mahler (Trommler Armin riss sich den Ringfinger ab und fiel aus) tun’s ebenso. Treibender Punkrock, aber niemals dumm. Teils zerhackt („Der Rasenmäher“), teils wahnwitzig („Das Leichenkleid“) und immer am impressionistischen Limit. „Peggy“ sieht schlimm aus. Aber sie kann einem sehr wichtig werden.

    weitere Platten

    Trapperfieber

    VÖ: 13.01.2003