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    Iggy Pop
    Beat 'Em Up

    VÖ: 15.06.2001 | Label: Virgin

    Vier-Ohren-Test

    32 Jahre ist er nun schon Teil dessen, was man gemeinhin Rock’n’Roll nennt, und immer noch ist er kein Stückchen leiser, heiser oder weiser. Nein, Herr Pop rockt auch jenseits der Fünfzig wie eine stoisch vor sich hin stampfende Dampflokomotive: ein bisschen altbacken, antiquiert und überholt, das schon, aber gleichzeitig in einer unbeirrbaren, wunderbar penetranten Weise, wie es nur altes Eisen kann, das schon seit Jahrzehnten seinen Dienst tut. Instrumentierte Perfektion, eine runde Produktion und ein moderner Sound sind was für Weicheier und haben nichts mit dem zu tun, was Pop hier zelebriert. Nämlich: puren, rauhen, ehrlichen, erdigen R-O-C-K. Mit krächzigen, schnoddrigen und gerne auch mal verstimmten Gitarren, einem grenzenlos geil überzogenen Pathos in der Stimme und einem herrlich vorgetragenen Dilettantismus – als ob er es nicht besser wüsste oder könnte. Nein, Iggy will es so, und das ist gut. Warum das jetzt so toll ist, fragt ihr jungen Hüpfer? Ganz einfach: Weil die Songs, diese schmierigen Gitarrenhooks und Iggys extrem eigenwillige Auffassung von Coolness absolut einzigartig sind. Tausendmal besser und vor allem authentischer als der zwanzigste, super produzierte Aufguss völlig überflüssiger Pseudo-Rocker der Generation X nach Iggy.
    10/12

    Iggy Pop, da sind wir uns wohl einig, muss niemandem mehr etwas beweisen. Die Frage, die sich hier jedoch stellt, lautet: Warum zur Hölle versucht er es dann trotzdem? Mit seinem letzten Album „Avenue B“ schien er die würdevolle Lösung für den Karriespätherbst gefunden zu haben, „Beat ‚Em Up“ jedoch krankt, ja erstickt geradezu an der ärgerlichen Beweisführung, die Mister Pop hier an allen Ecken und Enden erbringt: „I’m still rocking after all these years“ blökt er sinngemäß in 66 quälend langen Minuten – als ob man das nicht schon längst wüsste. Dass Pops Begleitband aus mäßig talentierten Hardrockern besteht, weiß man dank diverser Liveauftritte schon länger, auf Platte wird einem das hier jedoch so schmerzhaft bewusst wie nie zuvor: Ein schlimmes und uninspiriertes Metal-Riff jagt das nächste, und zwar quer durch die Epochen. „Drink New Blood“ zitiert die NWOBHM-Old School, der Titelsong klingt gar wie ein schlechtes Korn(!)-Bootleg. Dazu kommt eine miese Produktion vom Meister Himself, die dumpf mit authentisch verwechselt, und fertig ist die schlechteste Iggy-Platte seit „Instinct“, die auch die Handvoll gelungenerer Songs wie „Football“, „Talking Snake“ oder „Jerk“ nicht mehr rettet.
    4/12

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