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    Schmutzki
    Bäm

    VÖ: 05.06.2015 | Label: Four Music/Sony
    Schmutzki - Bäm

    Vier-Ohren-Test

    Die ersten Kraftklub-Nachfolge-Kandidaten gehen in Stellung, Schmutzki in besonders aussichtsreicher Position. In Baden-Württemberg können sie alles, außer Hochdeutsch. Bei einer Arbeitslosenquote von unter vier Prozent gilt als Abenteurer, wer seinen gut bezahlten Job hinschmeißt und versucht als Musiker sein Auskommen zu bestreiten. Risiko ist Schmutzki also nicht fremd und Feindbilder gibt es im Südwesten Deutschlands genug, um eine ganze Discographie zu füllen: Fremdenfeindlichkeit, Spießigkeit (Stichwort: Kehrwoche) und einen Hang zum Gutmenschentum, den man sich nur leisten kann, wenn vor der Tür ein Daimler steht – gekauft, nicht geleast. Aus dieser Gemengelage heraus versuchen Schmutzki, es suggeriert schon ihr Name, heraus zu kommen – zur Not pissen sie dafür auch gegen den Wind. Ihre Hilfsmittel: Große Schnauze, Gitarrenriffs zwischen Kraftklub’schem Postpunk und punkigem Indierock und Texte, denen Dringlichkeit vor Sendungsbewusstsein geht. Wogegen Schmutzki trotzdem zu Felde ziehen, zeigen Songs wie „Viel Spaß“, eine ironische Abrechnung mit all jenen, die alles haben und trotzdem notorisch schlechte Laune verbreiten. Natürlich passt auf diesem Debüt noch nicht alles, wird im jugendlichen Übermut manches sprachliche Bild schief auf den Takt gesetzt – trotzdem dürften Schmutzki mit ihrer druckvollen Indie-Punk-Melange nicht mehr lange, wie von Kollege Grebe prophezeit, in der Nachmittagssonne des nächsten Festivalsommers auf die Bühne gejagt werden.
    8/12 Jens Müller

    „Alle geilen Leute sind auf meiner Party“, träumen Schmutzki, stattdessen geht es nachmittags auf die Festivalbühne. Denn mit tanzbaren Indie-Riffs und rotznasiger Punk-Attitüde bieten Schmutzki den richtigen Soundtrack für jene Zeit des Tages, an dem Kater und Müdigkeit langsam verfliegen und man sich zum ersten Mal aufs Festivalgelände begibt. Der Anspruch der Stuttgarter ist es, Spaß zu machen, und genau danach klingen Lieder mit sprechenden Titeln wie „Meine Party“, „Überdose“ und „Panik in der Dizze“. Mit Kraftklub-artigen Riffs und einer großen Portion NDW in Texten und Stimme zelebrieren Schmutzki gute Laune in all ihren Facetten – betont selbstironisch, leicht torkelnd und oft gefährlich nah am Rande der Banalität. Doch dass man nur mit Spaßparolen und Partykrawallen kein ganzes Album füllen sollte, ist auch den drei Stuttgartern bewusst und so haben es auch einige ruhigere Titel in die Tracklist geschafft. Mit „Rodeo“ haben Schmutzki sogar einen äußerst passablen, gleichzeitig tanzbaren und auf seine Art nachdenklichen Indie-Song aufgenommen. Doch darauf folgt mit „Kunst der Verdrängung“ ein Lied, das mit gezwungen humorigem Text und Bruttosozialprodukt-Gedächtnismelodie aufwartet – und damit unfreiwillig demonstriert, welche Art Band Schmutzki sein wollen: weder Kritikerlieblinge noch tiefschürfende Philosophen, sondern nur eine einfache Spaßkapelle, die einem am Nachmittag den Kater aus dem Kopf spielt.
    5/12 Justus Grebe

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