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    Cancer Bats
    Searching For Zero

    VÖ: 13.03.2015 | Label: BMG/Rough Trade
    Text:
    Cancer Bats - Searching For Zero

    Cancer Bats haben es geschafft: Kein Club dieser Welt kann dem Druck, den die Kanadier auf ihrem fünften Album aufbauen, lange standhalten. Wie es oftmals so ist, mussten sie dafür an den Tiefpunkt kommen, ihr True Zero erreichen.

    „This is where I’ll stay/ Negative falls away/ This is where I’ll stay/ True Zero established today“, verkündet Liam Cormier im Quasi-Titelsong. Spätestens wenn sich danach der Frust des letzten Jahres in diesem tonnenschweren Riff entlädt, zerbirst alles um die Band herum. Schon auf dem Vorgänger „Dead Set On Living“ ist Tourstress ein wichtiges Thema, im Vorfeld von „Searching For Zero“ hatten Cancer Bats noch mit weiteren negativen Erfahrungen zu kämpfen. Statt sich in einer düsteren Platte zu verlieren, stellen sie aber fest, dass es von nun an nur noch vorangehen kann. Mit Ross Robinson als Produzent, der unter anderem The Cure mit ihrer Selbstbetitelten zum frischesten Werk der jüngeren Bandgeschichte verhalf, treffen sie dafür genau die richtige Wahl. Ihm ist zu verdanken, dass wesentlich stärkere Melodien Einzug gehalten haben, ohne das Gesamtpaket zu verwässern. Southern Rock spielt eine geringere Rolle, dafür lebt das Quartett seine Liebe zu den Gottvätern des Metal nicht mehr nur als „Bat Sabbath“ aus.

    Wie sich mit „True Zero“ bereits andeutet, wäre Tony Iommi sicher stolz auf Scott Middleton und die zähflüssigen Töne, die er seiner Gitarre stellenweise entlockt. „Beelzebub“ gönnt sich zum Einstieg ein wunderbar gegniedeltes Solo, bevor ein trockener Groove den Song erfasst und ihn Richtung Sludge entführt. „Buds“ klingt in etwa so, als hätten Grand Magus endlich mal die Kutten gewaschen und würden nicht mehr über so viel Quatsch singen. Hardcore gehört natürlich immer noch zum Soundbild, „All Hail“ zelebriert ihn sogar explizit – komprimiert auf anderthalb dissonante, wutschnaubende Minuten. Ihre Authentizität bestimmt auch die Texte, die wie in „Arsenic In The Year Of The Snake“ an die Nieren gehen: „Superstition or alchemy/ Rhetoric, perfectly clear/ Superstition making sense to me/ Too many friends died this year!“ No More Bullshit – als ob Cancer Bats sich das je hätten vorwerfen lassen müssen – ist Abschluss und Credo des Albums. Das Video zur ersten Single „Satellites“ verdichtet den Eindruck, den „Searching For Zero“ erweckt. Statt sie in den Nachthimmel zu schießen, richten die Cancer Bats ihre Feuerwerksraketen voll gutmütiger Schadenfreude auf ihren Schlagzeuger Mike Peters. Genauso gut würden Aufnahmen von Skatern passen, die sich am laufenden Band auf die Schnauze legen und direkt den nächsten Noseslide versuchen.

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