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    Beady Eye
    BE

    VÖ: 07.06.2013 | Label: Sony
    Text: André Bosse
    7 / 12
    Beady Eye - BE

    Liam legt alles darauf an, den Bruderkampf gegen Noel zumindest nicht haushoch zu verlieren.

    Man wäre gerne dabei gewesen, als Produzent Dave Sitek und Liam Gallagher an der zweiten Beady-Eye-Platte gearbeitet haben. Sitek ist oft schlechter Laune und schimpft dann wie ein Rohrspatz. Ob Gallagher ihn zur Ordnung gerufen oder dagegen gehalten hat? Warum er sich den Mann mit den magischen Ohren aus New York ausgesucht hat, liegt auf der Hand: Bruder Noel hat mit seinen High Flying Birds groß aufgefahren. Dagegen wirkte das Beady-Eye-Debüt „Different Gear, Still Speeding“ dann doch nur wie eine Sammlung schwachbrüstiger Oasis-B-Seiten. Was diesem Album vor allem fehlte, waren Ambitionen jenseits der Gallagher-Komfortzone. Die gibt es nun auf „BE“: Zu Beginn erklingen Bläser, wie man sie von Spiritualized oder Primal Scream kennt. Dann Glam-Gitarren, großes Schlagzeug und der junge Gallagher in guter Singform. Noch besser ist „Soul Love“: Sitek bremst die größenwahnsinnigen Drums, Gallagher rückt näher ans Mikro und uns auf die Pelle. Und siehe da: Er spuckt gar nicht beim Singen. Am Ende gibt es ein langes Outro, bei dem Sitek etwas von seinem TV-On-The-Radio-Handwerk zeigen darf. Das wirkt hier so befremdlich wie eine Brooklyn-Brille im Manchester-City-Pub – aber warum nicht die Grenzen sprengen? Das gelingt auf BE noch ein paar Mal, dann ist die Platte klasse. „Second Bite Of The Apple“ klingt wie ein sehr gelungener Eels-Song, Iz Rite nach Sommer-Britpop. Jedoch hätte Gallagher auf die Sticheleien Richtung großer Bruder verzichten sollen. Aus „I’m Just Saying“ trieft der Trotz, in „Don’t Brother Me“ soll ein bestimmter jemand „peace a chance“ geben. Geht auch ohne. Das Geld wird es eines Tages richten.

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