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    Ringo Deathstarr
    Mauve

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Club AC30/Broken Silence
    Text:
    5 / 12
    Ringo Deathstarr - Mauve

    Ringo Deathstarr drehen sich im Kreis. Sie schweben dabei allerdings nicht mehr so hoch über den Effekt-Pedalen wie mit ihrem luftigen Shoegaze von letztem Jahr.

    Schuld daran ist vor allem, dass die Texaner ihre Songs heute an fest eingeplanten Stellen zerfräsen, um so planlos klingen zu wollen wie mit „Colour Trip“. Damals konnte man sich Bandkopf Elliott Frazier noch mit 8-Bit-Konsolen und allerhand anderem nerdigen Zeug vor dem Kassettenrekorder vorstellen, weshalb es interessant war, jedem Song des Debüts seine Nerdigkeit und den Lärm drum herum zu nehmen, bis man nur noch die schönen Melodien hören konnte. Heute ist das anders. „Mauve“ klingt wirklich, als würde sich die Band regelmäßig LSD ins Müsli mischen, allerdings kommen sie nicht mehr so gut drauf klar. „Nap Time“ taucht mit Leonardo DiCaprio in die dritte Traum-Ebene ab und kehrt nie wieder zurück. „Waste“ will sich nicht so recht hängen lassen, und Ringo Deathstarr beweisen ein Gespür für Ironie, weil sie zum am meisten pochenden Beat von „Mauve“ viele nach innen gekehrte Zeilen über Beziehungsprobleme und die dazugehörigen Blicke zwischen Fußboden und Wand singen. „Do You Wanna?“ fängt den Antrieb auf der Höhe ab und verpackt ihn in Grunge-Akkorde und wunderbar aufgeregten und aufregenden Gesang. Der Rest von „Mauve“ treibt vor sich hin, Fraziers brummender und der hypnotische Gesang von Alex Gehring kommen aus dem Wäschetrockner neben der Bassdrum, ab und zu spielt die Gitarre ein Solo, das so müde durchs Fuzz-Pedal schleicht, dass es J Mascis sogar mit seinen Füßen besser machen könnte. Und die Zeit, in der Ringo Deathstarr für ihren Bandnamen Preise verdient gehabt hätten, ist inzwischen auch vorbei.

    weitere Platten

    Colour Trip

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