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    The King Blues
    Punk & Poetry

    VÖ: 15.07.2011 | Label: Transmission/PIAS/Rough Trade
    Text: Flo Hayler
    8 / 12
    The King Blues - Punk & Poetry

    In mancherlei Augen gelten The King Blues als zeitgemäße Version von The Clash, dabei hat die englische Jugend 34 Jahre nach White Riot gar keinen Bock mehr auf Revolte.

    Diesen Eindruck könnte man jedenfalls bekommen, wenn man sich die Reaktionen auf Punk & Poetry, das King Blues’sche Manifest zum Angriff von unten, mal etwas genauer ansieht. Außer verbalem Applaus und ein paar aufmunternden Durchhalteparolen hat die rasant wachsende Fanschar nicht viel zum gewünschten Umsturz beizutragen. Das macht aber nichts, schließlich kann man die Straße auch ohne Pflasterstein im Rucksack in eine Partymeile verwandeln, vor allem mit The King Blues als den Protest-Trek anführenden Marschkapelle. Was da allerdings vom Pritschenwagen schallt, klingt nicht wirklich nach Tumult, sondern nach soft vor sich hin groovendem HipHop, nach Reggae und Pop; nach The Streets, Transplants oder The Specials. In diesen entspannten Vibe des dritten Albums pflanzte Sänger Jonny „Itch“ Fox auch einige ans Herz gehende Balladen, die sich im Gegensatz zu seinen ins Rampenlicht gerückten Polit-Pamphleten angenehm persönlich gestalten. So thematisiert er in Everything Happens For A Reason seine jüngste Vaterschaft und das damit einhergehende Kopfkino aus Drama, Romanze und Komödie, während Stücke wie 5 Bottles Of Shampoo oder Sex Education vor Ironie kaum noch laufen können. Gut möglich, dass die Punk-Polizei dem King Blues-Sänger als Strafe für dieses Album ein „Kick Me – I’m a Sellout“-Schild am Rücken befestigt, aber der kann darüber nur milde lächeln: Als ehemaliger Hausbesetzer hat er schließlich genug Sitzfleisch, um auch die paar Tritte schmerzfrei zu überstehen.

    weitere Platten

    Long Live The Struggle

    VÖ: 10.07.2012