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    Man Man
    Life Fantastic

    VÖ: 06.05.2011 | Label: Epitaph
    Text: Dennis Drögemüller
    Man Man - Life Fantastic

    Good news for people who love good news: Wenn Modest Mouse morgen tot umfallen, schmeißen Man Man den Laden beziehungsweise das Zirkuszelt mit widerborstigem Indie und Balkanfolk.

    Ganz so voll dürfte es dann aber wohl nicht werden: Band-Oberhaupt Ryan Kattner hat sich zwar gesanglich einiges bei Isaac Brock abgeschaut, insgesamt aber rollen Man Man das Indierock-Spektrum eher von der Avantgarde-Seite auf. Die Stimmung erinnert vor allem in Steak Knives und Dark Arts an Whiskey-Gurgler und Morbiditäts-Koryphäen wie Tom Waits oder Nick Cave, und was Kattner dazu mit angekratzter Stimme auswirft, bewegt sich zwischen rotweinschwerer Melancholie und depressivem Galgenhumor. Der Sound kann aber mehr als souverän lebensmüde Indie-Polka: Man Man greifen in die Kiste mit den Instrumenten – und kreieren Brüche, dass es eine Freude ist. Der Happy-Pop von Piranha Club scheint nur dazu da, damit die Dissonanzen am Ende Kerben hinein hauen können, und das fantastische Haute Tropique spendet im Intro erst ein Xylofon nach Afrika, bevor Beirut-Bläser und Kattner im Steppenstaub langsam den Verstand verlieren. Motown und Prog? Gibt es in Shameless, wenn auch gut ummantelt. Über all dem hängt immer ein Hauch von Chaos, sodass schunkelnde Gitarren und Klaviere wie in Spookie Jookie oder dem Titeltrack schon mal das Würgen anfangen können. In solchen Momenten ahnt man, wie gut dieses Kollektiv erst live sein muss. Wobei Oh, La Brea, dieser Zwitter aus Pomp und Indie-Tourette, der unangekündigt den Erdboden verlässt, schon auf Platte unschlagbar ist. Life Fantastic tritt als junger Kater auf: schlau, unberechenbar verschmust und aggressiv – und zum Verlieben unbequem.

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