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    Maritime
    Human Hearts

    VÖ: 08.04.2011 | Label: GHvC
    Text: Jens Mayer
    7 / 12
    Maritime - Human Hearts

    Wie könnte man Davey von Bohlen und seine Band nicht mögen? Ihr zurückhaltend-poppiger Indierock tut der Seele gut, auch auf dem vierten Album. Das läuft allerdings Gefahr unterzugehen.

    Ganz im Gegensatz zu seinem, äh, herzlichen Titel ist „Human Heart“ nämlich zuerst einmal recht spröde. Klar: „Paraphenalia“, die Single mit Four-On-The-Floor-Beat, geht ins Ohr, auch wenn der magische Moment irgendwie fehlt. Oder ist er nur so gut versteckt? Es ist, als wollten Maritime nur diejenigen Hörer belohnen, die sich vollkommen auf sie einlassen. Noch ein Durchgang, und noch einer. Langsam mit dem Sound und der etwas verfremdet wirkenden Stimme Bohlens vertraut werden. „Black Bones“ entpuppt sich als kleiner Edelstein, und auch das introvertierte „People Of London“ wächst immer weiter, auch „Faint Of Hearts“. Eine verhuschte Orgelmelodie hier, ein seltsam-waviger Sound da, das sind alles kleine Abweichungen von einem insgesamt sehr homogenen Gesamtsound, der die Songs beim oberflächlichen Hören als belanglos brandmarken könnte. Die Ausschläge auf der Amplitude sind halt nicht besonders stark. Selbst Anhänger der letzten beiden Alben werden damit erst einmal warm werden müssen, denn so einfach wie „Annihilation Eyes“ macht es Human Heart ansonsten selten. Wer hofft, dass die Band irgendwann an ihr Debüt anknüpft oder sogar an Promise Rings „Wood/Water“ mit diesen kleinen Mitsinghymnen, wird weiterhin enttäuscht. Trotzdem sollte man die Qualitäten der neuen Stücke nicht unterschätzen. Freunde der Band wissen, dass sie sich auf sie verlassen können, und geben ihr ohnehin die Zeit, die das Album braucht. Was nichts daran ändert, dass sich Maritime etwas zu gemütlich in ihrer Nische eingerichtet haben. Man weiß, dass sie auch größere Gefühle wecken könnten.

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