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    Crystal Castles
    Crystal Castles (II)

    VÖ: 21.05.2010 | Label: Polydor/Universal
    Text: Nadine Lischick
    9 / 12

    Zu Geräuschen tanzen, so etwas tun nur Waldorfschüler? Denkste – Crystal Castles machen auf ihrem zweiten Album auch die absurdesten Klänge tanzbar.

    Furchtbare Geräusche gibt es da draußen in der Welt: Wenn einer mit den Fingernägeln über die Schultafel kratzt. Oder das Bohren des Zahnarztes. Viele kriegen davon Gänsehaut. Und bei einer ganzen Menge Songs des zweiten Crystal-Castles-Albums ist das nicht anders. Einige Geräusche in „Fainting Spells“, „Doe Deer“ oder auch „Intimate“ sind starker Tobak für das durchschnittliche Nackenhaar. Schon auf seinem Debüt spielte das Electro-Duo mit allerhand Sounds und wurde das Label „experimentell“ kaum mehr los. Auf dem erneut unbetitelten Nachfolger gehen Crystal Castles nun noch einen Schritt weiter, in alle Richtungen: Die schrillen Momente sind noch schriller, die schönen gleichzeitig noch schöner und die lustigen noch lustiger.

    Auf jeden Angriff auf das zentrale Nervensystem folgt eine Versöhnung. So schmeichelt die erste „Single Celestica“ mit einer wunderbaren Melodie, „Baptism“ klingt wie eine Spielkonsole beim Raven, „Year Of Silence“ wie die Electro-Party, von der man schon immer geträumt hat, und „Empathy“ wie ein pupsender Synthesizer. So ungefähr muss sich die Zukunft anhören. Manchmal, in Tracks wie „Suffocation“ oder „Violent Dreams“, geht es aber auch sehr entspannt zu. So ist „Crystal Castles“ ein klangliches Gesamterlebnis, trotz manchmal auf der Tafel kratzender Fingernägel. Ethan Kath und Alice Glass bringen einen mit ihren Tracks zum Lachen, zum Tanzen und manchmal auch zum Sich-Schütteln – aber immerhin lösen sie mit jeder einzelnen Note mindestens ein Gefühl aus.

    Artverwandte

    Gang Gang Dance – „Saint Dymphna“
    Health„Get Color“
    WhoMadeWho – „The Plot“

    weitere Platten

    III

    VÖ: 09.11.2012

    dto.

    VÖ: 30.05.2008