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    Kilians
    Kill The Kilians

    VÖ: 07.09.2007 | Label: Vertigo/Universal
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    Liverpool? Glasgow? New York? Nein, diese Band kommt aus Dinslaken. Und klingt schon jetzt nach Rock’n’Roll-Weltreisen.

    Es mag ja doofer Regionalismus sein, das so erstaunlich zu finden, aber habt ihr Dinslaken mal gesehen? Ein Bahnhof wie ein Strich in der Landschaft, auf dem zu späterer Stunde Männer mit eckigen Köpfen unter den Bäumen laute Selbstgespräche führen und der Ticketautomat einmal im Jahr funktioniert. Hier sind die Kilians aufgewachsen und mussten schon bei örtlichen Newcomer-Festivals den Neid und Hass der anderen Bands spüren, weil die schon ahnten, was wir mit der „Demo des Monats“-Krone ankündigten und was jetzt auf diesem Debüt bei Universal (mit des Mentors Thees Uhlmanns Grand Hotel van Cleef als Verlag) hörbar ist: dass die Kilians es schaffen, während der ganze Rest doch eine Banklehre machen muss. Warum? Weil sie nicht nur straff zusammenspielen, sondern eine dichte, verqualmte, seelenvolle Atmosphäre schaffen, die sich natürlich bei den Strokes, Velvet Underground, Mando Diao, Oasis und einer Menge altem Garagen-Rock’n’Roll bedient, das aber auf einem Level tut, das alle Türen für die Zukunft öffnet. Besonders dort, wo sie die coole, leicht überzogene, im Gesang noch zu stoisch-monotone Rotz-Pose einmal zurücknehmen und Platz für ruhigere Töne und eindringlicheres Songwriting schaffen. In „When Will I Ever Get Home“ mit seiner zeitlosen Romantik etwa oder in dem zarten, wunderschönen Schleicher „Fool To Fool“. Doch selbst konventioneller hingenölte Stücke wie „Something To Arrive“ klingen charismatisch und weltläufig. Nicht nach so jungen Leuten. Und schon gar nicht nach Dinslaken.

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