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    Kasabian
    Empire

    VÖ: 22.09.2006 | Label: Columbia/Sony
    Text:
    Kasabian - Empire

    Von T. Rex über Bob Dylan bis Calexico in 45 Minuten. Das ist langer Weg, aber Kasabian nehmen das auf sich. Denn nicht nur sie meinen, diese Band ist besser als viele der anderen.

    Am Ende gibt’s Fanfaren, und sie erklingen für eine der großartigsten Platten des Jahres. Hauptinstrumentalist Serge Pizzorno und Sänger Tom Meighan – mehr denn je die Chefs im Leicester-Lager – stehen nun mal nicht auf die leisen Töne und banale Bescheidenheit. Diese Platte posaunt heraus, was alle wissen wollen: Kasabian sind anders, besser und cooler als das, was sonst in diesen Tagen aus England kommt. Das ist der bekannte Oasis-Größenwahn, jedoch gepaart mit der unbändigen Lust, nicht wie eine Beatles-Kopie, sondern wie ein experimentierfreudiger Haufen zu klingen. Was schon auf dem Debüt gelang, setzt sich auf „Empire“ fort. Wenn Kasabian an ihren Songs schrauben, verbuddeln sie sich so tief, dass nur noch die zeitlosen Einflüsse zu hören sind: Krautrock-Keyboardflächen, stampfender Boogie-Rock, vernebelte Rave-Beats. Hier klingt nichts nach den 80ern. Dafür schon einmal Hochachtung, man hat ja fast zu glauben begonnen, eine coole Indie-Platte brauche dieser Tage den Discobass wie die Luft zum Atmen. Nun sind Kasabian sicher kein Allheilmittel gegen britische Klischees. Der Text des Openers und Titeltracks ist grottig und beginnt mit der Klage über „too much information“, der Königsfloskel aller Anti-Modernisten. Doch was soll’s, wenn das Stück so fulminant stampft und in einem grandiosen Refrain aufgeht, der das Motiv der britischen Serie „Dr. Who“ aufgreift und definitiv im Ohr hängen bleibt. Man kann die leuchtenden Augen der Jungs erahnen: die Euphorie, das Selbstlob und Wissen, mit dieser und anderen Hooklines garantiert für Aufsehen zu sorgen. Die stärksten Stücke auf „Empire“ sind gleichzeitig die längsten. „By My Side“ oder „Sun/Rise/Light/Flies“ heißen detailreiche Konstrukte, in deren Schatten einige der kürzeren Songs schlicht verblassen, wenn nicht untergehen müssen. Immerhin haben Kasabian noch die Kraft für zwei Schluss-Sensationen: „British Legion“ klingt nach Dylan, frühem Bowie, nächtlicher Petitesse – und Tom Meighan lässt hier auch mal das breitbeinige, vollmundige Bellen sein. Dunkel bleibt es bis zum Finale. „Doberman“ beginnt harmlos, bis Kasabian im Morgengrauen die Mariachi-Trompeten in die Scheune lassen. In Leicester geht die Sonne auf, doch im Gegenteil: An Schlaf ist nicht zu denken.

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