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    Escapado
    Hinter den Spiegeln

    VÖ: 14.01.2005 | Label: Zeitstrafe/Flight 13
    Text:
    10 / 12
    Escapado - Hinter den Spiegeln

    Gewagt und gewonnen. „Hinter den Spiegeln“ ist Hardcore mit viel Anspruch, mit deutschen Texten, mit Seele und Verstand. Außergewöhnlich nah dran.

    „Magnolien“: „Mach dir keine Sorgen / Ich gebe alles zu / Es tut mir leid / kaum sichtbar: Blumen für die Opfer / Niemand erinnert sich – außer dir / Verwelkt, vertrocknet / Kein einziger Hinweis auf Leben / Es ist so leicht zu vergessen, wer man ist / Bitte sieh nicht hin.“ Ein langes Zitat aus dem besten Song dieser Platte dieser Ausnahme-Band. Zu Ende gedachter Hardcore, gerade bei „Magnolien“ ganz nah an Bands wie den japanischen Noise-HC-Spitzenreitern Envy; beim Rest reiben sich Escapado unmittelbar zwischen Level Plane-Acts (etwa Wolves) und At The Drive-In/Boysetsfire. Wo deutschsprachige Bands wie Madsen dich an die Hand nehmen und dir einen Luftballon schenken, treten dir Escapado vors Schienbein und spucken dir in den Nacken während du dich krümmst. Wo Eaves auf Kompromisslos machen, setzen Escapado melodische Akzente, die ihnen hervorragend stehen. Besonders erfreulich: Hier stimmt die Schreistimme – nie prollig, immer intoniert – ebenso wie die Gesangsstimme (voll und nie peinlich). Hinzu kommt feine, Hook-lastige Gitarrenarbeit. Escapado zimmern ihre dringlichen Themen in unsere vernarbten Herzen und verstacheldrahteten Köpfe. Sie gebrauchen dazu Gewalt, aber die ist nötig, um in frisch geschlagenen Schneisen verzweifelte, gleichwohl intensiv-befreiende Gefühlswelten auszubreiten. Ein so gutes Händchen für Melodie, Dynamik und nicht zuletzt Dramatik hat niemand sonst in diesem Lande, der sich Hardcore schimpft. Hinter den Spiegeln ist es nicht schön, aber man fühlt sich wohler dort. Und schon bald geht es nicht mehr ohne das hier.

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