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    Havemeyer
    Slacker

    VÖ: 03.03.2023 | Label: Crazysane Records
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
    9 / 12
    Havemeyer - Slacker

    Bitte jetzt schon mal den Ordner mit der Jahresbestenliste öffnen, Havemeyers Debüt hat sich ein lauschiges Plätzchen darin verdient.

    Ganz gleich, aus welcher Richtung man sich dieser neuen Band nähert, vom ruhigen Flow eines Songs wie Headlines, der klingt, als hätten sich Massive Attack und Blur zum Minigolf getroffen, oder aus der Richtung eines Tempoformats wie „Swim“, in dem sich Aufbruchstimmung und Melancholie gleichsam spiegeln – die Sache mit dem Widerstand kann man direkt vergessen. Da ist etwas in den Stücken von Havemeyer, das so unmittelbar berührt, als würde die Musik einen schon kennen, bevor man sie gehört hat. Hochmelodisch, ohne auch nur ein Mü ins Beliebige zu stolpern, manchmal beinahe krautig-stoisch, dann wieder in offeneren Strukturen. „Ich glaube, ich kann nur Songs schreiben, wie die, die auf ‚Slacker‘ zu hören sind“, sagt Sänger und Gitarrist Jan Ebert über dieses Album. Wie wunderbar, möchte man ihm entgegnen, bitte weitermachen. Die Band komplettieren Gitarrist Dennis Jüngel, der auch produziert hat, am Schlagzeug der vielbeschäftigte Kevin Kuhn (Die Nerven) und Maik Vleurinck, dessen vielseitiges Bassspiel essenziell für den Havemeyer-Sound ist. Stilistisch ist das auf eine Art so rund, dass es fast irritiert. Es ist ein Mix aus dem besten vieler Welten, wie Sonic Youth ohne die Styler-Neurosen, dazu 90’s-Indie (der Albumtitel!) und Neo-Post-Punk in unprätentiös. Eine grandiose Platte, eine tolle Band, so eigenwillig wie anziehend.

    Das steckt drin: Baker Seats, Felt, Johnny Marr