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    Civic
    Taken By Force

    VÖ: 10.02.2023 | Label: ATO/Pias/Rough Trade
    | Erschienen in: VISIONS Nr. 359
    8 / 12
    Civic - Taken By Force

    Endzeitstimmung bei Civic: Weil der fade Beigeschmack des Hedonismus-Punk ihrer Landsleute immer stärker wird, flüchten sich die Australier in Düsternis und Melancholie. Der Rock’n’Roll bröckelt.

    Auch wenn sich die Band nichts anmerken lassen will, von Anfang an schwebt ein unübersehbarer und neuer Ernst über ihrem dritten Album. Nach einem militärisch anmutenden Sirenen-Intro prescht der Opener „End Of The Line“ zwar mit kräftigen Garage-Rock-Riffs und dem garstigen Gesang von Frontmann Jim McCullough los, allerdings legt sich eine traurige Akustikgitarre subtil darunter. Nach seinem explosiven Anfang tritt der Titelsong sofort auf die Bremse und lässt mit betrübten Melodien und noch mehr Akustikgitarre unter seichtem Post-Punk eine Gefühlswelt zu, die Civic vorher bereits ertasteten, in dieser Form allerdings nie ausformulierten. Diese Start-Stop-Dynamik zieht sich durch das gesamte Album, hält die Spannung bis zum Ende aufrecht und überträgt sich aus dem Musikalischen auch ins Inhaltliche: „Taken By Force“ stellt sich der schwierigen Frage, ob der richtige Weg zum Seelenheil die schmerzliche, tiefgründige Meditation oder doch die befreiende Zerstörungswut ist. Statt einer Antwort hinterlassen Civic am Schluss vier Minuten Meeresrauschen und gemischte Gefühle. Bei so vielen Schritten raus aus der Komfortzone mutet die Band sich selbst und ihren Fans eine Umgewöhnung zu, die zwar nicht unmöglich erscheint, aber dennoch ihre Zeit braucht.

    Das steckt drin: Clowns, The Hellacopters, The Hives

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