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    Wyclef Jean
    Masquerade

    VÖ: 17.06.2002 | Label: Columbia/Sony
    5 / 12
    Wyclef Jean - Masquerade

    Massenkompatibler HipHop, wie er berechenbarer kaum sein könnte: Wyclef Jean arbeitet an seiner eigenen Demontage.
    Max Goldts alte Erkenntnis, dass das Publikum bevorzugt sein eigenes Gedächtnis beklatscht, wird zwar in erster Linie gerne von Smudo zitiert, konsequent beherzigt wird die Regel aber neben den Bates vor allem von Wyclef Jean. Seitdem „The Score“ von den Fugees mit den denkbar unoriginellen Coversongs „No Woman, No Cry“ und „Killing Me Softly“ zu einem der erfolgreichsten HipHop-Alben aller Zeiten wurde, befindet sich Wyclef auf der permanenten Suche nach alten Hits, zu denen noch die letzte Dorfplinse mitschunkeln kann. Nach „Guantanamera“ und „Wish You Were Here“ mussten diesmal Bob Dylans „Knockin` On Heaven`s Door“, das er Tupac und Biggie widmet, „Oh What A Night“ von den Four Seasons, wo er auch noch Zitate von John Denvers „Leaving On A Jet Plane“ unterbringt, und „What`s New Pussycat?“ von Tom Jones dran glauben. Auch sonst bleibt „Masquerade“ weitgehend überraschungsfrei, geboten wird einmal mehr der karibisch geprägte HipHop mit Akustikgitarre, R`n`B-Versatzstücken und positiver Message. Schlechter als die bisherigen Soloalben von Wyclef Jean ist „Masquerade“ dann auch nicht unbedingt ausgefallen, trotzdem sollte sich der Herr mal überlegen, wie oft sich sein bewährtes Erfolgsrezept noch recyclen lässt. Denn spätestens mit einem weiteren Album nach gleichem Strickmuster wird Wyclef kaum mehr als eine Karikatur seiner selbst sein.