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    Wiley
    Treddin' On Thin Ice

    VÖ: 01.01.1900 | Label: XL / Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    Ein neuer Stil wird ausgerufen in Londons HipHop-Szene. Dizzee Rascal gab ihm juvenil und wütend Geburtshilfe, Wiley treibt ihn zur Reife.

    Beide sind Mitglieder der Roll Deep Crew, wobei der ältere Wiley sich als Produzent und Veranstalter der ‚Eskimo Dance‘-Raves hervorgetan und bislang satte vierundzwanzig 12-Inches veröffentlicht hat. Was macht ihn nun aus, diesen neuen UK-Garage-Sound, für dessen grimmige und übermütige Variante der junge Wilde Dizzee zuständig war, während der ältere Wiley aufgeräumter und zurückgelehnter rüberkommt? Zunächst mal sicher, dass man diese Mischung aus Rap, Ragga, Jungle und unverblümter Spielerei mit einer altmodisch klingenden Elektronik beim ersten Hören recht gleichgültig wahrnimmt, während sie sich in Wirklichkeit schon in deinen Kopf einschleicht. Denn Wileys scheinbar aus der vorletzten Generation der Videospiele und Synthies entsprungenen Sounds und Samples, seine spröden und stoischen Beats und Loops und sein kantiger Flow funktionieren ohne Hit, ohne Umstände, ohne viel Aufhebens. Dabei erzählt er teils im inneren Monolog Geschichten über seine widersprüchlichen und unerfüllbaren Ansprüche an das perfekte Mädchen oder thematisiert in „Pick U R Self Up“ die Verbindung von Motivationsreden und sozialrassistischer Verachtung für faule und unproduktive Zeitgenossen. Ein englischer Kollege nannte das „Kammermusik für die Straße“ und das ist so treffend, dass man es einmal zitieren muss.

    weitere Platten

    Evolve Or Be Extinct

    VÖ: 03.02.2012

    100 Percent Publishing

    VÖ: 08.07.2011

    Playtime Is Over

    VÖ: 01.06.2007