Wild Pink
Dulling The Horns
John Ross, Sänger und Gitarrist von Wild Pink, hat eine Krebserkrankung überstanden, die seine Ärzte 2021 diagnostizierten. Vielleicht ist es die beste Rehabilitationsmaßnahme, danach einen Monolithen von Album wie “Dulling The Horns” aufzunehmen.
Die Platte ist gleichermaßen Rückkehr ins wie Feier des Lebens. Die neuen Songs von Wild Pink haben sie frei von Ballast und reduziert aufs Wesentliche live im Studio aufgenommen. Die Absicht der Band: den Geist ihrer Bühnenshows auf einem Studioalbum einzufangen. Und das ist mehr als gelungen. John Ross spielt eine giftige Gitarre, die mit ihren verzerrten Riffs die Songs umkreist, als wolle er sie zum Aufgeben bewegen. Manchmal mischt sich ein Saxofon in ein Song-Outro ein, manchmal wabert im Hintergrund eines Songs ein Synthesizer, aber im Wesentlichen ist “Dulling The Horns” ein geradliniges Indierock-Album.
Im Gegensatz zum Plattentitel haben Wild Pink ihre Hörner nicht stumpf gemacht, sie wirken so scharf wie nie zuvor. Das Album lebt von seiner rohen, unbehandelten Atmosphäre und der furztrockenen Produktion, die auf irgendwelchen Schnickschnack verzichtet. Das erinnert von der Stimmung her an die klassischen (Post-)Hardcore-Alben, die in den 80ern auf dem legendären Label SST veröffentlicht wurden – beileibe nicht die schlechteste Referenz.
Das steckt drin: Dinosaur Jr., Firehose, Neil Young & Crazy Horse
weitere Platten
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