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    Weezer
    Van Weezer

    VÖ: 07.05.2021 | Label: Atlantic/Warner
    Text:
    Weezer - Van Weezer

    Seit vier Alben sumpfen Weezer bis auf wenige Lichtblicke im Mittelmaß herum. Auch der lustvolle 80s-Rock-Flash-back „Van Weezer“ bringt nicht die komplette Wende.

    Mit dem „White Album“ war Weezer 2016 noch ein überraschend ungekünstelter Rückgriff auf den adoleszenten College Rock vom „blauen Debüt“ (1994) gelungen. Danach zog es Frontmann Rivers Cuomo mit Konzeptwerken in den Pop: Auf die flachen Plastik-Nummern von „Pacific Daydream“ (2017) folgten die sympathische, aber mehrwertfreie Cover-Karaoke „Teal Album“ (2019), wenige Monate später der nachtschwarze Hochglanz-Pop des „Black Album“ und zuletzt der teils etwas barock orchestrierte Kammer-Pop-Zwischenruf „OK Human“ (2021). „Van Weezer“ soll nach so viel Populärmusik der Gitarren-Gegenschock sein, steckt aber gedanklich im selben Kurzarm-Sakko wie „The Teal Album“: Während sich Cuomo für jenes vornehmlich den Pop seiner 80er-Jugend überstreifte, probiert er nun nochmal den Rock der gleichen Ära durch. Für den schon im Albumtitel markierten Nostalgie-Trip stylen Weezer ihren Signature-Sound mit reichlich Haarspray: Bereits im Opener „Hero“ blasen einem die Gitarrensynthies entgegen, „All The Good Ones“ will stampfend Synthesizer-Kreischen und „Teenage Dirtbag“ von Wheatus versöhnen und „The End Of The Game“ kanalisiert mit „Eruption“, „Panama“ und „Ain’t Talkin‘ ‚Bout Love“ gleich drei Van-Halen-Klassiker. „Blue Dream“ greift sich dann sogar eins zu eins das Riff von Ozzy Osbournes „Crazy Train“, um ihm erfolgreich einen sehnsüchtigen Refrain aufzupfropfen. Und nachdem „1 More Hit“ verdächtig bedrohlich startet, stürmt irgendwann kurz Thrash Metal im Geiste der 1984er Metallica den Song. Auch inhaltlich taucht Cuomo nochmal in sein 15-jähriges Ich ein, lebt sein Peter-Pan-Syndrom zwischen Liebesduseleien, Außenseiter-Gefühlen und Musik als Weltflucht aus. Am besten gelingt das in „I Need Some Of That“, das mit Zeilen wie „Listening to Aerosmith/ Later on I will call my mom/ Now I’m plugging in to a Marshall stack/ I can be anything I want“ wie ein zweiter Teil von „In The Garage“ wirkt und mit einer hinreißenden, von Asia infizierten Hookline warme Erinnerungen weckt. Auch „Precious Metal Girl“ setzt mit seiner Akustikgitarre ein Klischee so präzise und warmherzig um, dass man vor dem geistigen Auge den Jungen indiefilmreif dem Metal-Mädchen hinterherschmachten sieht. Weil es dem Weezer-Kopf aber nicht überall gelingt, seine Power-Pop-Sensibilität so überzeugend mit Van Halens Gitarrenhyperbeln zu verheiraten, klingt diese Hommage teils auch wahllos, überdosiert und gewollt – so sehr einen das ewige Harmonie-Talent von Rivers Cuomo zwischendurch auch kriegt.

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