Erst drei Jahre alt und schon in den Fußstapfen der Bombastrocker. Normand Hole, Frontröhre der Tribes Of March, hat in den 80ern gut aufgepaßt. Weiß, daß man den Weltschmerz hinausschreien muß. Er leidet. Er leidet so entsetzlich. Beziehungen, Politik. Überhaupt läuft doch alles verkehrt. Die Kanadier versuchen, wenigstens irgendwas zu retten. Wenn`s auch nur der 80er Rock ist. Aber der läuft heute nicht mehr so gut wie seinerzeit. Schon ein Kreuz mit der späten Geburt. Hätte ja klappen können, schließlich haben die Neulinge ein bißchen Alternative dazu gemischt und sich ab und zu an der Imitation von Eddie Vedders Stimme versucht. Ist gar nicht schwer. Den Beweis liefert die vierköpfige Combo 13 Stücke lang mit grausamer Ausdauer, bis zu 7 Minuten verschreiben die Stücke Traurigkeit. Gut, bei zwei, drei Titeln werden sie richtig rockig, beinahe laut. Aber ohne eine neue Idee geht`s zurück zum melancholischen Geschrummel. Und wenn die Platte, ihr deutsches Erstlingswerk, nicht läuft, wissen die kanadischen Sprößlinge nur, was sie schon immer geahnt haben: Die Welt ist so schlecht, daß sich nicht mal mehr ehrliche Rockmusik verkauft.