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    Titan
    Sweet Dreams

    VÖ: 22.10.2010 | Label: Relapse/Rough Trade
    Text:
    9 / 12
    Titan - Sweet Dreams

    Auf dieser instrumentalen Prog’n’Spacerock-Abfahrt trifft Arnies Conan der Barbar auf die B-Movie-Zombies eines Lucio Fulci.

    Man kann diesen cineastischen Vergleich natürlich auch ins Musikalische übersetzen. Denn Titan sind wie ein Superjam von The Sword mit den Italo-Soundtrack-Proggern Goblin. Epischer, psychedelischer Metal mit großen Gitarren und flächendeckenden Tribal-Drums dominiert auf der einen, der Conan-Seite, während die wahnsinnige Orgel neben übergeschnappten Deep Purple vor allem den Geruch trashiger Zombie-Gurken aus den 70ern verbreitet.

    Letzteres besonders im völlig aus dem Rahmen fallenden, weil nur gut dreiminütigen Synthasaurs, einem Synthesizer-Track mit verhalltem Beat. Dieses Stück wäre auf jedem Album der Relapse-Labelkollegen Zombi besser aufgehoben. Hier ist es ein früher Bruch zwischen vier gigantischen Interstellar Overdrives. Die Nähe zu Zombi kommt selbstverständlich nicht von ungefähr. Immerhin ist Titan die Zweitband von Steve Moore, der bei Zombi die Gitarren, den Bass und die Tasten übernimmt.

    Hier spielt er nur Bass, was aber nichts heißen mag. Die musikalische Sozialisation aller Anwesenden scheint ähnlich und reichhaltig. Die komplizierten Drums und die anspruchsvollen Zählzeiten können es durchaus mit Rush aufnehmen. Die Schwere der Riffs stammt von Black Sabbath ab. Und wenn Titan dann noch ihre frühen Session-Aufnahmen als LP mit dem Titel Pilzmarmelade veröffentlichen, wissen wir: Der Kraut lugt gleich ums Eck. Überhaupt sind die frühen bis mittleren 70er im Schaffen der Band und zweifellos auf Sweet Dreams durchweg präsent, aber eben dargebracht mit den kraftvollen Mitteln des Relapse-meets-Tee-Pee-Labelkatalogs.

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